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Fasching in Barby Viel Gekrähe in der Spiel- und Sporthalle

„Fasching hoch DREI“: Barbyer Heimatfreunde, Nienburger Carneval-Club und Eickendorfer Carnevalisten starten in die fünfte Jahreszeit.

Von Thomas Linßner 21.11.2016, 16:26

Barby l Es war ein sehr großer Aufwand, die Spiel- und Sporthalle, die normalerweise diesem Namen Ehre macht, in einen Karnevalstempel umzurüsten. Frank Sieweck, Vereinsvorsitzender der Barbyer Gastgeber, bedankte sich deshalb gleich zu Beginn der Veranstaltung ausdrücklich für das Engagement seiner Mitstreiter. Die hatten zwei Tage lang die Sporthalle dekoriert, eine Bühne aufgebaut, den Schutzfußboden ausgerollt, Gastronomie-Möglichkeiten geschaffen.

Dieser Aufwand war nötig geworden, da der ins Auge gefasste „Rautenkranz“ wegen einer Privatveranstaltung schon lange ausgebucht war. Erstaunlich, wie es den Heimatfreunden gelang, aus der reinen Funktionshalle einen halbwegs gemütlichen Faschingsort zu machen.

Dennoch hielt sich das Publikumsinteresse in Grenzen. Was nicht an der Qualität der Veranstaltung, eher am Termin kurz vor dem ersten Advent und der Konstellation anderer Veranstaltungen gelegen haben dürfte. So fand einen Abend zuvor in Barby der Sportlerball statt, der für einen proppenvollen „Rautenkranz“ sorgte.

Im Publikum saß einer, der „als echter Senator des Kölner Karnevals“ besonders begrüßt wurde. Das war Reha-Patient Dirk Kost, der in Staßfurt wohnt, dort einmal selbst Vorsitzender des Faschingsvereins war. Aber heute „Senator“ in Köln? „Ach was“, winkte die Frohnatur ab, „Senator ist in diesem Verein jeder.“ Er ist Mitglied in „Die Grosse von 1823“ - Kölns erster Karnevalsgesellschaft.

Neben Büttenreden, knisternden Funkentänzen der jungen Damen aller drei Vereine oder heiterem Klamauk, bekamen die „Akrobaten“ aus Nienburg besonders viel Applaus. Mit atemberaubender Artistik und bei rockig-martialischen Klängen, präsentierte sich diese „Fraktion“ des Nienburger Vereins erstmals dem Barbyer Publikum. Akteurin war auch die 18-jährige Gastschülerin Kristen aus Miami (USA), die ein Jahr lang bei ihrer Freundin Emely Schmidt aus Calbe zu Gast ist.

Nach der Melodie des alten Kinderliedes „Zehn kleine Negerlein“ spießte Frank Sieweck den zurück liegenden Barbyer Bürgermeisterwahlkampf auf. Hier waren es „neun kleine Kandidaten“, die von Strophe zu Strophe weniger wurden, bis einer übrig blieb.

Durch die Spiel- und Sporthalle ertönten an jenem Abend drei karnevalistische Schlachtrufe. Wobei der Nienburger wohl der lustigste war. Dort ahmt man selbstironisch die Krähen nach: „Nienburg... krah-krah“. Warum? Weil der Volksmund die Nienburger seit Generationen als „Krähenköppe“ bezeichnet.