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Feuerwehr Mühlinger sind bereit für den Ernstfall

Mehr als 1400 Ausbildungsstunden haben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Großmühlingen im vergangenen Jahr absolviert.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 16.01.2017, 16:13

Großmühlingen l An der Bereitschaft mangelt es bei den 36 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Großmühlingen nicht. Davon ist Wolfgang Lohse, Leiter der ehrenamtlichen Wehr, überzeugt. „Die Beteiligung der Kameraden an den Diensten ist mit durchschnittlich 13 Kameraden als sehr gut einzuschätzen“, führt er bei der Jahreshauptversammlung am Sonnabendabend aus. In Zahlen ausgedrückt sind das mehr als 1400 Ausbildungsstunden im Feuerwehrtechnischen Zentrum Staßfurt, im Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge sowie bei den Dienstabenden. Hinzu kommen die Arbeiten an den Fahrzeugen und dem Gerätehaus, die im vergangenen Jahr ungefähr 200 Stunden umfasst haben.

„Auch meinen Dank an die Alterskameraden, die sich immer an den Diensten beteiligten“, sagt Wolfgang Lohse, der zu seinem Team drei Kameraden in der Altersabteilung, 13 passive beziehungsweise fördernde Mitglieder sowie 20 Aktive zählt.

Die Freiwillige Feuerwehr Großmühlingen ist 2016 zu acht Einsätzen gerufen worden. Diese teilen sich auf in zwei Hilfeleistungen, fünf Brandeinsätze sowie eine Einsatzübung im Löschzug Süd. Letzteres bedeutet das Training von gemeinsamen Einsätzen. Denn die Großmühlinger Wehr ist mit den Kameraden aus Kleinmühlingen, Zens und Eickendorf im sogenannten Löschzug Süd zusammengeführt. Das bedeutet: Im Ernstfall werden die Wehren alarmiert und führen den Einsatz gemeinsam durch. Das muss dann Hand in Hand gehen. Deshalb finden über das Jahr verteilt mehrere gemeinsame Dienstabende statt, lobt Wolfgang Lohse die Kooperation der Wehren.

Nötig ist diese Zusammenführung, weil die Großmühlinger allein beispielsweise unter der Woche nur zwischen 18 und 6 Uhr einsatzbereit sind. Das liegt daran, dass die Mitglieder der Wehr in Lohn und Brot stehen. Das hat eben zum Nachteil, dass die Mitglieder tagsüber bei der Arbeit sind. Nicht ohne ist außerdem, die Gewinnung von neuen Mitgliedern. „Im Jahr 2016 ist es und leider nicht gelungen, neue Kameraden hinzuzugewinnen“, sagt der Wehrleiter. „Viele scheuen sich vor den vielen Ausbildungsstunden, vor allem den ersten Lehrgang“, führt Wolfgang Lohse aus. Denn mit der Ausbildung zum „Truppmann I“ seien fünf Wochenenden hintereinander verbunden. „Viele Arbeitgeber machen da noch immer Probleme“, berichtet er.

Ein Grund mehr, weshalb auch die Großmühlinger versuchen, über die Jugendwehr den eigenen Nachwuchs „ranzuziehen“. Derzeit gehören drei Mädchen und fünf Jungen zur Jugendwehr, die von Jugendwart Oliver Kirch geleitet wird. Gemeinsam haben die Jugendlichen 60 Stunden in die technische Ausbildung gesteckt, hinzu kommen 55 Stunden der allgemeinen Jugendarbeit.

Neben der Gewinnung von neuen Mitgliedern drückt die Großmühlinger Feuerwehr noch an anderer Stelle der Schuh. Dabei geht es um die Fahrzeughalle. Da sie unbeheizt ist, müssen die Kameraden das Wasser aus dem Fahrzeug ablassen, damit es nicht gefriert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass vor einem Einsatz der Tank erst wieder befüllt werden muss. Das kostet Zeit. Deshalb hofft Wolfgang Lohse, dass das seit geraumer Zeit bekannte Problem in naher Zukunft beseitigt wird.