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Frohsina Schönebeck Ein eigenes Refugium zum Erholen

„Junges Gemüse in alten Gärten“ ist die Gemeinschaftsaktion von Volksstimme und Verband der Gartenfreunde Schönebeck überschrieben.

Von Klaus-Peter Voigt 20.07.2017, 23:01

Schönebeck l Ein kleines Paradies ist im Entstehen. Nancy Schamberg lächelt zufrieden, auch wenn der Schrebergarten noch ein gerüttelt Maß an Arbeit verlangt. Die Mutter von drei Kindern zeigt sich zielstrebig. Viel müsse noch getan werden, bis die Laube und der umliegende Garten allen Wünschen entspricht. Gerade entsteht ein Sandkasten, damit der Nachwuchs sein eigenes Refugium nutzen kann. Spielgeräte und ein kleiner Pool gehören zu den nächsten Plänen. Mit ihren klaren Vorstellungen widerlegt sie damit die Meinung, dass „Junges Gemüse in alten Gärten“ nur auf rundum gute Anlagen „abfährt“. Die diesjährige Gemeinschaftsaktion der Volksstimme und des Verbands der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung geht solchen Beispielen auf den Grund.

Es sei der Erholungswert, der im Mittelpunkt steht, versichert Nancy Schamberg. Raus aus der Wohnung und Entspannung in der Natur zählen für sie. Und sie steht bei den Herausforderungen keineswegs allein auf weiter Flur. Ihr Freund greift hilfsbereit zu Schippe, Spaten oder Harke, wenn das vom Vorbesitzer im Stich gelassene Areal Stück für Stück ansehnlich gemacht wird. Ebenso unterstützen die Eltern, die ebenfalls in der Gartensparte Frohsina, die bereits seit 1923 besteht, über ein eigenes Refugium verfügen. Diese Nähe hat viele Vorteile, räumt die Pächterin ein, die sich 2015 wohl überlegt für eine Mitgliedschaft im Verein entschied. Den Schritt hat sie bis heute nicht bereut, auch wenn manchmal kräftig geflucht wurde, wenn die Arbeit endlos schien. Der Erholungswert sei einfach unbezahlbar, lautet die knappe Einschätzung. Und wenn im Sommer auch im Gartenhäuschen übernachtet wird, dann sind die Mühen vergessen. Golden Retriever Prinz Apollo, der Familienhund, genießt zudem den Auslauf.

Werden denn junge Leute, denen vielleicht ein wenig Erfahrung fehlt, in der Gartensparte akzeptiert? Nancy Schamberg nickt, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen. Nachbarschaftshilfe erlebe sie regelmäßig, bekomme Pflanzen ebenso über den Zaun gereicht wie ein Körbchen Obst. „Wie man eine Rose zu schneiden hat, habe ich jetzt auch gelernt“, ergänzt die junge Frau.

„Das ist bei uns selbstverständlich“, berichtet Christine Braumann, die Ehefrau des Vereinsvorsitzenden. Die älteren Kleingärtner freuten sich über den Nachwuchs, dem die Gartenpforten fast überall offen ständen, geben ihr Wissen gern weiter. Ihnen liegt es am Herzen, den Fortbestand von „Frohsina“ gesichert zu sehen. Manche habe in den vergangenen Jahren aufgegeben, wenn eine über die Ufer steigende Elbe die Beete und Lauben unter Wasser setzte.