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Gerätehaus Bauausschuss: Ja, es brennt!

In den Ausschüssen beraten die Mitglieder des Stadtrates derzeit die Erweiterung des Depots der Bad Salzelmener Feuerwehr.

Von Olaf Koch 07.06.2016, 18:33

Bad Salzelmen l Das war deutlich: Bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, als es um den Umbau und die Erweiterung des Gerätehauses der Stadtteilfeuerwehr Bad Salzelmen ging, enthielt sich bei der Abstimmung der Großteil der Ratsmitglieder. Lediglich einer war dafür. Nach außen hin sah das für politisch Ungeübte wie ein Signal aus, dass der Stadtrat sich nicht deutlich für die Erweiterung aussprach. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Mit der einen Stimme für die Beschlussvorlage und den restlichen Enthaltungen gilt die Beschlussvorlage als angenommen, lediglich der Verwaltung wurde das vorgelegte Papier symbolisch zurückgeschoben. Denn die Fragen, die die Stadträte hatten, konnte vor Ort niemand aus dem Rathaus umfassend beantworten. Die Rathaus-Mitarbeiter saßen angesichts der Ratlosigkeit etwas blass da.

Dass aber die Kameraden von Bad Salzelmen dringend ein neues Feuerwehrgerätehaus benötigen, stand schon vor dem ausführlichen Rundgang außer Frage. Stadtwehrleiter Uwe Tandler und Stadtteilwehrleiter Steffen David führten die Stadträte durch das historische Haus mit den katastrophalen Bedingungen:

• Die Stellplatze für die Fahrzeuge sind nicht DIN-gerecht.

• Die Breite der Tore für die Fahrzeuge sind so eng, dass Beschädigungen an den Fahrzeugen über kurz oder lang nicht ausgeschlossen werden können.

• Die Umkleidebedingungen und Trennung der Privat- und der Einsatzkleidung sind nicht DIN-gerecht.

• Es gibt zwei Duschen, die wegen des mangelhaften Standards nicht genutzt werden (können).

• Das „Zimmer“ des Wehrleiters ist ein Tisch mit einem Stühle in der großen Fahrzeughalle.

• Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, derzeit sind es 15 Jungen und Mädchen, nutzen einen etwa fünf Quadratmeter großen Raum, in dem Tisch und zwei Stühle stehen.

Um es zusammenfassend in einer Metapher der Feuerwehr zu sagen: Es brennt, aber gewaltig. Die Feuerwehrunfallkasse, die Versicherung von Sachen und Personen, hat den Zustand seit Jahren angemahnt. In der Sitzung des Bauausschusses wurde die sicherlich rhetorische Frage gestellt, was passiert, wenn die Feuerwehr-unfallkasse nicht mehr nur mahnend den Zeigefinger hochhält, sondern das Gerätehaus schließen lässt? Eine Antwort dazu wird irgendwie verdrängt.

Da die Fusion der Bad Salzelmener Wehr mit der Felgeleber Wehr vom Tisch ist, muss überlegt werden, wie es nun weitergehen soll. Die Stadtverwaltung favorisiert – und das schon seit Jahren eigentlich mit dem Abriss der Bürgelschule – die Erweiterung des bestehenden Feuerwehrgerätehauses an zentraler Stelle in Salzelmen.

Dafür liegt den Stadtratsmitgliedern ein vorläufiger Finanzierungsvorschlag von Fördermitteln und Eigenmitteln in den vergangenen und den nächsten Jahren vor (Volksstimme berichtete am Sonnabend). So ist der Beschlussvorlage zu entnehmen: „Die beantragte Förderung beläuft sich auf 787.500 Euro, der Eigenanteil der Stadt Schönebeck (Elbe) auf 1.462.500 Euro und wird aus der Investitionspauschale des Landes finanziert.“

Wer so konkrete Zahlen bis auf die Hunderterstelle vorlegt, der muss doch sicherlich auch schon einen genauen Plan haben, wie das Gerätehaus aussehen soll? Davon zumindest gingen die Stadträte im Bauausschuss und auch schon vor einer Woche im Finanzausschuss aus. Gesehen haben die Mitglieder dieser Ausschüsse den großen Entwurf eines Anbaus allerdings noch nicht. Das monierte unter anderem Stadtrat Udo Simon (Fraktion Die Linke). Auch Stadtrat Manfred Pöschke (Rettet die Altstadt) löcherte mit konkreten Baufragen.