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Hausabriss Sorgenfalten wegen Friedensstraße 27

Das Gebäude in der Friedensstraße 27 in Trabitz trieb der Ortsbürgermeisterin wegen des baulichen Zustandes die Sorgenfalten auf die Stirn.

Von Susann Salzmann 26.07.2017, 16:13

Trabitz l Gegen einen Blick ins idyllische Grün vom eigenen Haus aus hat wohl niemand etwas. Aber was, wenn sich vor den Augen mehr und mehr ein Urwald entsteht? Bei einem Haus in dem Calbenser Ortsteil gibt es solch ein Haus. Der dort wild wuchernde Urwald ist gleich inklusive und gedeiht munter im Innenhof. Bei Ortsbürgermeisterin Waltraut Schmidt sowie einigen Anrainerin in der Friedensstraße, in der sich das marode Gebäude befindet, sehen im Bauzustand eine Gefahr für die Allgemeinheit.

Das Haus ist nicht allein kein schöner Anblick. „Der Putz fällt ab“, entgegnet das Trabitzer Ortsoberhaupt. Dabei zeigt sie auf eine Hausecke, an der sich der Außenputz großflächig gelöst hat und den Blick bereits auf den Lehmunterbau frei gibt. Daneben vermittle auch der Schornstein keinen stabilen Eindruck mehr. Eine gegenüber des verfallenen Objektes wohnende Frau ergänzt: „Hinter fällt auch schon die Mauer ein“. Herabfallende Teile, Witterungen, die aufgrund von bestehenden Schadstellen zu einer Unglücksserie führen könnten und nicht zuletzt auch die möglichen Schäden, wenn Teile auf das benachbarte, bewohnte Grundstück fallen - das sind die Befürchtungen Waltraut Schmidts. Und mit diesen Sorgen steht sie in ihrer Ortslage nicht allein da. Vor und nahe des Hauses spielten häufig Kinder und nicht selten werde der Platz mit seiner Begrünung zu einem Spaziergang genutzt, so die aufmerksame Anwohnerin.

Könnte Waltraut Schmidt entscheiden, würde sie sich für einen Abriss statt einem Verkauf aussprechen. Ihrem Wunsch wird nun vom Salzlandkreis nachgekommen. Schließlich sei Gefahr in Verzug, bestätigt die Pressesprecherin des Kreises, Alexandra Koch.

Die Gefahrenlage sei derart hoch gewesen, dass der Kreis die Ersatzvornahme laut Mitteilung der Pressestelle nicht auf die lange Bank schiebt, sondern bereits in den nächsten Tagen vornimmt. Normalerweise werden über mögliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zunächst erst einmal die Eigentümer informiert. „Leider sind alle im Testament genannten Personen bereits verstorben“, gibt Schmidt Einblicke in den Kenntnisstand. Da ein Eigentümer nicht ausfindig gemacht werden konnte, waren sowohl der Ortschaft Trabitz als auch der Stadt Calbe die Hände zur Passivität gebunden. „Auch der rechtlichen Bauaufsicht war es nicht möglich, Eigentümer zu ermitteln“, heißt es von der Kreis-Sprecherin weiter.

Handeln kann nach einer solchen Feststellung jedoch allein der Kreis, und zwar im Rahmen des Gesetzes zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Durch eine sogenannte Ersatzvornahme. In den nächsten Tagen. Voraussetzung für eine so rasche, unmittelbare Ausführung ist allerdings das Vorhandensein erheblicher Gefahren, die von dem Objekt ausgehen. Bei dem Objekt in der Friedensstraße 27 hat es solche gegeben. Denn: „Es muss zumindest mit Teileinstürzen gerechnet werden“, heißt es weiter aus der Pressemitteilung. Aus diesem Grund hat der Salzlandkreis umgehend den Hausabbruch beauftragt.