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Förderung Landkreis will weiter in Leader investieren

Laut Landrat Markus Bauer müsse die Möglichkeit zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes genutzt werden.

Von Julia Schneider 23.09.2015, 19:49

Schönebeck/Bernburg l Denn ohne eine Eigenbeteiligung des Landkreises fließt kein Geld von Land und Europäischer Union (EU). Der Salzlandkreis profitiert von besseren Bedingungen rund um das Leader-Programm, denn aktuell werden 90 Prozent der Kosten gefördert. Damit sind statt wie bisher 47 200 künftig nur noch 24 100 Euro Eigenmittel aufzubringen. Diese in den für 2016/2017 geplanten Doppelhaushalt einzubringen, hat der Haushalts-und Finanzausschuss am Montag dem Kreistag empfohlen. Leader, so appellierte Markus Bauer, sei eine wunderbare Möglichkeit für alle Bürger, ganz individuelle Vorhaben umzusetzen. Nicht nur Vorschläge verschiedenster Projekte seien gefragt, sondern auch die aktive Mitarbeit von Bürgern in den Lokalen Aktionsgruppen (LAG).

Im Salzlandkreis gibt es fünf Leader-Gruppen, die LAG Börde-Bode-Auen, die LAG Bördeland, die LAG Elbe-Saale, die LAG Aschersleben-Seeland und die LAG Unteres Saaletal und Petersberg.

Die Gruppen umfassen teils auch Gebiete anderer Landkreise, so beispielsweise Teile des Saalekreises. Die Leader-Gruppen sind lose, offene Interessen-Zusammenschlüsse von Bürgern und Vertretern aus Vereinen oder Einrichtungen. Sie besitzen einen professionellen, ausgebildeten Manager. Diese Projektmanager, die die einzelnen Vorhaben betreuen, sollen mit dem Eigenanteil des Salzlandkreises mit finanziert werden.

In der ersten Förderphase des Leader-Programmes von 2007 bis 2013 wurden insgesamt 174 Projekte mit einer Gesamtinvestition von rund 22,5 Millionen Euro umgesetzt. Da Leader-Projekte gesondert gefördert werden, so teilt der Salzlandkreis mit, wären die Projekte in diesem Umfang ohne Leader voraussichtlich nicht entstanden.

In Vorbereitung der neuen Förderphase 2014 bis 2020 haben sich die Interessengruppen an dem vom Land Sachsen-Anhalt ausgeschriebenen Wettbewerb erfolgreich beteiligt und wurden am 20. August vom Finanzministerium als neue LAG bestätigt. Damit ist eine Kontinuität gewährleistet, da alle bisherigen Gruppen weiter arbeiten können.

„Zahlreiche Projekte und Maßnahmen wären nicht zur Umsetzung gelangt, würde es diese Gruppen und deren gemeinsamen Einsatz für die regionale Entwicklung nicht geben“, schätzt Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter der Kreis- und Wirtschaftsentwicklung ein.

Die Umsetzung von Projekten wie der Erhalt und die Nutzbarmachung historischer, das Ortsbild prägender Bausubstanz für Orts- und Kirchengemeinschaften und das Vereinsleben, aber auch für Kleinstunternehmen und Dienstleistungsangebote sowie Maßnahmen des ländlichen Tourismus wie Beschilderungen, die Gestaltung von Plätzen und Verbesserung der Wege sind Beispiele, mit denen durch das Leader-Programm die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum erreicht wird.

Verpflichtend gemäß der Festlegungen der EU ist die Ausschreibung eines professionellen Managements. Aufgrund der Haushaltslage im Salzlandkreis ist eine sofortige Umsetzung nicht möglich. Nach der Empfehlung des Haushalts- und Finanzausschusses muss nun der Kreistag am 7. Oktober abschließend entscheiden, ob der Salzlandkreis weiterhin Träger des Leadermanagements sein wird. Der Landrat strebe dies an und unterstreicht die Wichtigkeit des Projektes.

„Vor allem das ehrenamtliche Engagement in den Städten und Gemeinden hat in der letzten Förderperiode kreative Ideen entwickelt und umgesetzt von denen alle Bürger profitieren“, so Markus Bauer.