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Haushaltsdefizit Schönebeck steckt tief in roten Zahlen

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) sieht im Jahr 2018 zahlreiche Herausforderungen auf die Stadt zukommen.

Von Olaf Koch 30.01.2018, 03:40

Schönebeck l Eine immerwährende Herausforderung bleibt seinen Aussagen nach der städtische Haushalt mit seinem derzeit siebenstelligen Defizit und der permanenten Aufforderung zu Konsolidierungsmaßnahmen. Jüngste Entwicklungen zeigten zwar einen Silberstreif am Horizont, aber „wir als Kommune sind und bleiben die ‚Letzten in der Nahrungskette‘“, so Bert Knoblauch. Er sieht die gegenwärtige Situation pragmatisch: „Jammern bringt uns nicht weiter, wir müssen handlungsfähig bleiben.“

Bei allen Haushaltszwängen hält die Verwaltung aber weiter am großen Vorhaben eines kombinierten Hallen- und Freibades im Stadtzentrum fest, wenngleich es noch mit vielen Fragezeichen versehen ist. „Wir können hier beim Thema Kombibad nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen, sind aber zuversichtlich auf dem richtigen Wege zu sein“, erklärte der Oberbürgermeister öffentlich. Ein neues Kombibad würde rund 25 bis 27 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung und die Betreibung dieses Bades, das in den nächsten Jahren gebaut werden soll, ist im Moment noch völlig fraglich.

Eine weitere, enorme und längerfristige Herausforderung stellt die alte Ernst-Thälmann-Brücke für die Stadt dar. Sie ist vor einigen Jahren in Baulastträgerschaft der Stadt übergangenen und damit verbunden alle Rechte und noch viel mehr Pflichten. „Wir sind nun mit der sich im Rückstand befindlichen Unterhaltung des gewaltigen Baukörpers konfrontiert und haben hier noch einigen Klärungsbedarf“, war die Formulierung des Stadtoberhauptes. „Klärungsbedarf“ hat die Stadt mit dem Land, das im Auftrag des Bundes handelt. Die Stadt macht erhebliche Mängel am Brückenbaukörper deutlich, das Land wiederum argumentiert, im Rahmen des Mach- und den Verantwortbaren alles getan zu haben.

Der wohl letzte deutliche Schandfleck auf dem Marktplatz in der Altstadt ist das Grundstück Markt 2, das sich seit Jahren im Besitz der Stadt Schönebeck befindet. Dass sich an dem Zustand etwas ändert, dafür ist die Verwaltung nun einen kleinen Schritt weiter vorangekommen. „Für die geplante Zentralisierung der Verwaltung mit einem Erweiterungsbau für das abzureißende Gebäude Markt 2 und der gleichzeitigen Herstellung von mehr Barrierefreiheit des Rathauses sind im vergangenen Jahr die formellen Voraussetzungen geschaffen worden“, verkündete Bert Knoblauch während des Neujahrsempfangs. Nachdem sich die Stadträte für ein Beschaffungsmodell der Finanzierung entschieden haben, soll dies Großvorhaben weitere Priorität besitzen.