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Heiligabend Frieden zu machen, ist schwer

Heiligabend waren die Kirchen wieder so voll wie sonst nie im Jahr. Die Pastoren kamen in den Nachmittags- und Abendstunden kaum zur Ruhe.

Von Thomas Linßner 26.12.2016, 17:11

Pömmelte l Krippenfeier und Krippenspiel, Christmesse und Christvesper, Mitternachtsgottesdienst und Weihnachtsspiel … am heiligen Abend zeigten die Kirchen konzertierte Aktion. Was in Wespen bereits um 15 Uhr begann, endete beispielsweise im Pfarrbereich kurz vor Mitternacht in der Marienkirche Barby.

In seiner Predigt machte Pfarrer Ernst Neugebauer den Frieden zum Thema. „Offenbar ist es ganz schwer, Frieden zu machen, und ganz leicht Krieg, zu machen“, fasste Neugebauer die Ereignisse des zurückliegenden Jahres zusammen. Krieg könne „jeder machen“, aber für den Frieden müsse man „ganz, ganz stark“ sein. „Die Weihnachtsgeschichte erzählt uns, dass Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden ganz viel miteinander zu tun haben. Denn immer, wenn wir das tun, was Gott uns gesagt hat, dann wird Frieden“, so Ernst Neugebauer weiter. Dass das nicht einfach sei, merke man schon im persönlichen Bereich wie in der Familie oder der Schulklasse.

Katechetin Beatrix Teichert hatte mit Pömmelter Kindern ein Krippenspiel eingeübt. Dazu war neben dem schönen Weihnachtsbaum ein stilisierter Holzstall aufgebaut worden, über dem der Weihnachtsstern leuchtete.

Seinen musikalischen Dienst tat in der ungeheizten St.-Johannis-Kirche das über hundert Jahre alte Harmonium, auf dem Anna Neugebauer Weihnachtslieder spielte. Die Gemeinde hatte es 2014 reparieren lassen. Nicht zuletzt, weil die Orgel unbespielbar ist.

Weihnachten geht man in die Kirche. Für viele bedeutet das, zumindest einmal im Jahr einen Gottesdienst zu besuchen. Es geht ihnen dabei um Rituale, um die Familie, um Kindheitserinnerungen. Dass ausgerechnet zu Weihnachten das Interesse an der Kirche und ihren Gottesdiensten großflächig aufkeimt, hat viel mit der persönlichen Gefühlslage, mit der Sehnsucht nach einer heilen Welt zu tun, weniger mit intensivem Nachdenken über den christlichen Glauben.

Ein Teil der Kollekte war für die rumänische Partnergemeinde in Siebenbürgen bestimmt.