1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Nach dem Jubiläum kommt die neue Halle

EIL

Hilfswerk Nach dem Jubiläum kommt die neue Halle

20 Jahre ist es her, dass der Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) in Calbe gegründet wurde. Jetzt feierte man in Barby Jubiläum.

Von Thomas Linßner 06.12.2016, 00:01

Barby/Calbe l „Waren es anfangs nur zwei Bürger, die sich zur Mitarbeit beim THW bereit erklärten, so ist deren Zahl inzwischen auf 23 angestiegen“, freute sich Wolfgang Genseke im November 1996 beim ersten Tag der offenen Tür. Die Gründung des Ortsverbandes lag zu jenem Zeitpunkt gerade mal ein halbes Jahr zurück. Wolfgang Genseke, THW-Ortsbeauftragter und Mitarbeiter im Landratsamt, gilt als Geburtshelfer der Gemeinschaft. Nun feierte der Ortsverband sein 20-Jähriges im Barbyer Kunsthof Augustusgabe. Heute sind 51 Mitglieder aktiv.

„Seit 1991 bemühte sich der Landkreis Schönebeck um den Aufbau eines THW-Ortsverbandes“, erinnerte der jetzige Ortsbeauftragte Christoph Weigelt (31). Der Calbenser trat als 13-jähriger Schüler dem Helfer-Verband bei. Die Wahl sei auf Calbe gefallen, da in Schönebeck kein passendes Grundstück zur Verfügung stand. Eingerichtet wurde der Stützpunkt neben dem Feuerwehrtechnischen Zentrum (FTZ) auf dem Gelände des ehemaligen MLK. Dafür hatte sich der Jurist Dr. Becker (ehemaliger Oberbürgermeister von Gronau) eingesetzt, der in Schönebeck tätig war.

Christoph Weigelt hob den engen Bezug zur Politik hervor, die die Weichen stellte. So waren zum Jubiläum neben den Bürgermeistern Hause (Calbe) und Strube (Barby) und Landrat Bauer (SPD) auch die Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka (SPD) und Tino Sorge (CDU) gekommen. (Da der Ortsverband für Bördeland und Schönebeck zuständig ist, fehlten Bernd Nimmich und Bert Knoblauch, die verhindert waren.)

Aber der wohl kompetenteste Gast war Manfred Metzger, THW-Beauftragter der Landesverbände Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt. Seine Dienststelle stellt die Schnittstelle zu Politik, Verwaltung, Hilfsorganisationen und regionaler Wirtschaft auf Landesebene dar. Manfred Metzger hob das THW im Osten quasi mit aus der Taufe. Der gebürtige Hesse erinnerte sich noch an die Anfänge. Damals sei durch den Wegbruch der DDR-Zivilverteidigung eine Lücke entstanden. Die Innenminister der Länder hatten sich für einen Aufbau des Hilfswerkes in den neuen Ländern ausgesprochen. „Es wurden Ortsverbände im Westen ab-, im Osten aufgebaut“, so Metzger. Die größten Herausforderungen erlebte das THW während den Fluten von Oder und der Elbe und jetzt auch bei der Flüchtlingsbetreuung.

„Nach 25 Jahren haben wir endlich einen Durchbruch erlebt“, sagt Manfred Metzger, der nächstes Jahr in den Ruhestand geht. Damit meint er nicht zuletzt die technische Aufwertung der Hilfsgemeinschaft, die sich finanziell niederschlägt: So wird in Calbe im kommenden Jahr eine neue Fahrzeughalle gebaut, da die alten Räume zu klein geworden sind. (Der Bund will bis 2020 die Mittel auf 100 Millionen Euro aufstocken.)

Am Ende wurden die aktiven Führungskräfte ausgezeichnet, die sich zum Teil aus der Jugendgruppe von 1996 rekrutierten. Jens Strube bekam das Helferzeichen in Gold für seinen Einsatz bei der Flut 2013. Der Barbyer Ortschef verwundert und gerührt: „Das ist die erste Auszeichnung, die ich seit 1994 als Bürgermeister bekommen habe.“