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Hochzeiten Bald Eheschließungen im Rathaussaal

Im Sitzungssaal des Barbyer Rathauses soll man sich voraussichtlich ab Mai wieder das Ja-Wort geben können.

Von Thomas Linßner 14.03.2017, 16:15

Barby l Ein paar Kleinigkeiten müssten noch geändert werden, danach stehe der kleine Ratssaal wieder potenziellen Eheschließenden zur Verfügung. Das versicherte Bürgermeister Torsten Reinharz (SPD). Nun muss nur noch der Stadtrat zustimmen, was aber erwartet wird.

Wie der Bürgermeister sagte, sei immer wieder der Wunsch von Brautpaaren vorgetragen worden, ihre Eheschließung im Rathaus der Stadt Barby vollziehen zu können.

Diesem Anliegen kommt die Stadt nun mit der Beschlussfassung nach, indem sie jeden ersten Sonnabend im Monat Eheschließungen im Ratssaal des Rathauses anbietet.

Somit stehen den Heiratswilligen der Einheitsgemeinde außer am Sitz des Standesamtes im Haus der Begegnung (Goethestraße 14) folgende Trauzimmer zur Verfügung: Kulturdenkmal „Prinz“ in Barby sowie die Burganlage Rosenburg. Und vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates dann auch wieder das Rathaus. Dort würden die Hochzeitsgäste auf den historischen Stühlen Platz nehmen können. Reinharz sprach von „mindestens 20 Plätzen“. Weitere könnten bei Bedarf gestellt werden.

Wie es in der Beschlussvorlage heißt, müssten laut Personenstandgesetz Kosten für die Bereitstellung von besonderen Räumlichkeiten von den „Eheschließenden“ übernommen werden. Im Falle des Ratssaales wurden von der Verwaltung 100 Euro vorgeschlagen, da der Raum vor und nach jeder Eheschließung von zwei Stadtarbeitern aus- und eingeräumt werden muss. Des Weiteren sei eine zusätzliche Reinigung notwendig. Diese Zusatzgebühr wird auch im „Prinz“ und der „Rosenburg“ erhoben, da diese Außenstellen sind.

Der Rathaussaal stand zum letzten Mal 1993 für Eheschließungen zur Verfügung, nachdem das Haus der Begegnung als Verwaltungsgebäude in Betrieb gegangen war.

Nicht zuletzt, weil die Paare und andere Besucher das Foyer in der ersten Etage passieren müssen, bemängelte Stadtrat Frank Sieweck die seit Jahrzehnten kaputte Uhr (... deren Zeiger Montagabend sinnigerweise 5 Minuten nach 12 standen). Sieweck schlug vor, sie entweder zu reparieren oder „abzudecken“. Die Rathausuhr wurde 1936 beim Umbau des Hauses installiert und dürfte denkmalsrechtlichen Ensembleschutz genießen. Auch am westlichen Außentürmchen des Treppenaufgangs gab es einen solchen Zeitmesser, der aber schon vor Jahrzehnten bei einer Rathaussanierung verschwand.

Frank Sieweck machte weiterhin auf den ungepflegten Zustand eines städtischen Grundstücks an der Brauhausstraße aufmerksam.

Ortsbürgermeister Ernst Neugebauer mahnte an, über den neuesten Stand der Hochwasserschadensbeseitigung zu informieren. Er werde „immer wieder von den Bürgern danach gefragt“. Besonders über den Zustand der Barbyer Hansastraße werde geschimpft. „Ich halte Informationen zum jetzigen Zeitpunkt für nicht besonders zielführend“, gestand Bürgermeister Torsten Reinharz. Weil in der Vergangenheit mehrfach Aussagen gemacht wurden, die man dann nicht hatte einhalten können. Bauamtsmitarbeiter Frank Holger Heinrich begründete derartige Kalamitäten mit dem „fast sich nicht bewegenden Vorgehen des Landesverwaltungsamtes im Zuge der Nachbewilligungen“. In der kommenden Woche gebe es einen Termin im Ministerium mit den dafür Verantwortlichen. „Wir hoffen, dass sich daraus etwas entwickelt“, so Heinrich. Sollten nach diesem Gespräch „klare Bilder zu sehen sein“, werde über geplante und zum Teil lange überfällige Baumaßnahmen informiert. „Mir geht es nicht um 14 Tage, aber ich stehe als Ortsbürgermeister oft blöd da“, beharrte Neugebauer, der sich seit langem für eine größere Transparenz der städtischen Arbeit einsetzt.