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Isetta-Treffen Große Ausfahrt der kleinen Autos

Eine große Ausfahrt in den Salzlandkreis gehörte zum Programm des 40. Treffens des Isetta Clubs Deutschland.

Von Ulrich Meinhard 28.08.2016, 18:27

Pretzien l Der vierjährige Jonas spielt mit der Gangschaltung. „Das darf ich doch“, fragt er vorsichtshalber seinen Vater. Der wägt kurz ab. „Na ja.“ Das heißt so viel wie: „Sei trotzdem vorsichtig.“ Jonas kommt aus Gifhorn und gehört an diesem heißen Sonnabendmittag gemeinsam mit Papa und Großvater zur Vorhut einer beeindruckenden Isetta-Parade. Knapp 130 dieser Kleinwagen, die in den 1950er Jahren von den Bayerischen Motoren Werken (BMW) gebaut wurden, kamen in Magdeburg zum 40. Jahrestreffen zusammen, das stets Ende August ausgerichtet wird. Am Sonnabend führt die große Ausfahrt in den Salzlandkreis. Helmut Marx aus Barby hat den Streckenverlauf vorgeschlagen und alles organisiert, was dazu gehört, wenn 130 Oldtimer durch die Lande rollen.

Um 9 Uhr war die Karawane am Bike Inn in Magdeburg-Prester gestartet. Über ostelbische Ortschaften ging es nach Schönebeck und von hier zum Ringheiligtum Pömmelte. Dort nahm Kultusstaatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) die Isetta-Fahrer in Empfang. Vier Gästeführer, darunter Frank Löbig vom Salzlandmuseum, teilten die knapp 240 Teilnehmer in vier Gruppen und führten sie über das Gelände.

Nach einem weiteren Stopp bei den Bikern des Bull Skull Clubs im Barbyer Ortsteil Zeitz (siehe auch Seite 9) ging es zum Pretziener Wehr. Hier nun trafen Jonas und die Seinen als Kundschafter zuerst ein. Über einen Feldweg musste der kleine Isetta zum Wehr rumpeln. Nun hieß es warten auf die anderen.

Rainer Ulbrich vom Schönebecker Industriemuseum wartet bereits seit 13 Uhr auf die Ankömmlinge, um sie über die Geschichte dieser ingenieurtechnischen Meisterleistung des 19. Jahrhunderts kurz zu informieren. Geradezu mit Ehrfurcht lässt er sich von Jürgen Wehrle, dem Vater von Jonas, den kleinen und sehr sauberen Motor der Isetta zeigen. Alles tip top, kein Ölaustritt, wie neu. Gute Pflege.

Eine halbe Stunde später trifft die große Karawane der kleinen Autos ein, zuckelt über den Feldweg und die Fahrer postieren ihre Autos direkt vor dem Pretziener Wehr. Viele flüchten vor der Mittagshitze in den Schatten der Schotte. Nach einem Abschlussfoto ist die Tour hier offiziell beendet. Jeder kann nun so nach Magdeburg zurück fahren, wie er möchte, lässt Helmut Marx wissen.

Er dankt allen Unterstützern für ihre Hilfe bei der Ausgestaltung des Treffens. Zu ihnen gehören die Oldtimerfreunde aus Magdeburg, Bull Skull Barby, der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, Staatssekretär Schellenberger, die Gästeführer und das Bike Inn in Prester.

Zum großen Isetta-Treffen, das am Freitag begann und zum zweiten Mal in den neuen Bundesländern ausgerichtet wurde, kamen Fahrer aus Deutschland und anderen europäischen Ländern.