Jugendwehr Ranies Zwei von Anfang an dabei

Die Jugendfeuerwehr aus Ranies feiert 20-jähriges Bestehen.

Von Massimo Rogacki 19.09.2016, 01:01

Schönebeck l „Die Zeit ist schon ziemlich schnell vergangen“, sagt Florian Herrler und lächelt. Gefühlt ist es noch gar nicht so lang her, dass er als 13-Jähriger in die Ranieser Jugendfeuerwehr eingetreten ist. Und plötzlich sind 20 Jahre vorüber. Florian Herrler ist 33 Jahre alt und kümmert sich nun selbst als Jugendwart um die Ausbildung des Feuerwehr-Nachwuchses.

Neben ihm steht Jens Blaschke. Auch er hat 20 Jahre „gut rumbekommen“. Die befreundeten Kameraden stehen beide sinnbildlich für den Durchhaltewillen, der nötig ist, um den langen Weg vom Jugendfeuerwehrmann bis zum aktiven Kameraden zu meistern.

„Durchschnittlich einer von fünfen schafft es meist nur“, weiß Ranies‘ Ortswehrleiter Gunnar Ulrich. Hindernisse sind schnell aufgezählt: Der Umzug, um andernorts eine Ausbildung zu beginnen. Andere entwickeln im Alter von 10 bis 20 Jahren – die Altersspanne in der Jugendwehr – neue Interessen. Über allem: der demografische Wandel. In der Summe heißt das: Eine freiwillige Feuerwehr muss sich bemühen, Nachwuchs zu gewinnen, ihn zu qualifizieren und nicht zuletzt bei der Stange zu halten. Die Rekrutierung sei schwieriger geworden – aber sie ist auch wichtiger denn je.

Deshalb freut sich Jugendwart Florian Herrler besonders, dass er in Ranies demnächst fünf junge Frauen nach erfolgter Truppmann-II-Ausbildung von der Jugendwehr in den aktiven Dienst entsenden wird. Darauf sei er natürlich „sehr stolz, aber auch etwas traurig“, sagt Herrler. Er weiß, dass viele Wehren eine ähnliche Frischzellenkur gut gebrauchen könnten. An den „Generationenwechsel“ in seiner Jugendwehr hat sich Herrler indes gewöhnt. „Es geht immer wieder von vorn los.“ Und auch wenn die Neuen am Anfang gern mal ihre Handschuhe liegenlassen oder den Helm verlegen, „es macht immer noch viel Spaß“, erklärt er stolz.

Wie wichtig der Nachwuchs ist, lässt sich am Tag des Jubiläums an den Namen der Gäste ablesen. Gekommen sind Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch, Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch, Stadtwehrleiter Uwe Tandler, Stadtjugendwart René Zander und Uwe Ballerstedt vom Kreisfeuerwehrverband.

Gekommen sind auch die anderen Jugendwehren aus Schönebeck, insgesamt 60 Kinder, Jugendliche und 21 Betreuer. Weil die geplante Orientierungsfahrt buchstäblich ins Wasser fällt, findet deren Kräftemessen an einigen Stationen auf dem Gelände der Ranieser Feuerwehr statt. Am Ende siegt – wie sollte es heute anders sein – eines der Ranieser Teams.