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Kammerphilharmonie Vier „neue“ Räder für das Orchester

Mit einem Instrumententransporter unterstützt die Salzlandsparkasse das Hausorchester des Salzlandkreises.

Von Kathleen Radunsky 28.09.2016, 23:01

Schönebeck l Einmal Probe sitzen, das haben Nikolay Nenow und Wieslaw Borwko schon getan. Und zwar in dem neuen Transporter der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie. Den hat das Hausorchester des Salzlandkreises in dieser Woche erhalten - geschenkt von der Salzlandsparkasse. Wozu? Die Kammerphilharmonie reist viel umher, jedoch passen Schlagzeug, Kontrabass und Co. nicht in jedes Fahrzeug. Deshalb hat das Orchester einen Instrumententransporter, den in der Regel der Musiker Nikolay Nenow fährt.

Jedoch hat an dem bisherigen Fahrzeug der sprichwörtliche Zahn der Zeit genagt. Heute erfüllt es nicht mehr bestimmte Umweltkriterien - Stichwort Umweltzone in Magdeburg und Halle. „Wir mussten also in den vergangenen Jahren einige Male ein Mietauto benutzen“, sagt Hans-Jörg Simon, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie gGmbH. Das ist mit Kosten verbunden und demzufolge nicht unbedingt zuträglich für den Etat der gemeinnützigen GmbH.

Ein neuer Transporter muss über kurz oder lang also her. Nur woher das Geld nehmen? In dem Wirtschaftsplan für die Jahre 2015/16 der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie hat der Geschäftsführer den Kauf eines Wagens für das Jahr 2017 geplant. Der Gebrauchtwagen wird hier mit einem Wert von 10.000 Euro angegeben. „Der Kauf eines Neuwagens wäre für uns unrealistisch, deshalb haben wir den Preis unseres letzten Transporters angesetzt“, führt Hans-Jörg Simon aus, der nun aufatmen kann. Denn die Salzlandsparkasse greift dem Orchester unter die Arme, indem sie der gemeinnützigen GmbH aus dem Zweckertrag „PS-Lotterie-Sparen“ die nötige Summe für einen neuen, gebrauchten Instrumententransporter spendet.

Damit hat das Orchester vorerst ein Problem weniger. Eine andere Aufgabe bleibt hingegen aktuell: die Entlohnung der Musiker. Es ist kein Geheimnis, dass sie seit Jahren unter Tarif bezahlt werden, 2014 waren es 80 Prozent des Tariflohnes. Die für 2015 geplante Erhöhung um drei Prozent konnte die Kammerphilharmonie nicht einhalten. Das soll nachgeholt werden. Im Wirtschaftsplan steht dazu: „Die entsprechenden Mittel sind in den Wirtschaftsplan 2016 eingestellt.“ Hans-Jörg Simon sagt dazu: „Mit unserem Tarifpartner der Deutschen Orchestervereinigung sind wir zur Zeit dabei, einen Lösungsweg zu finden, der im Sinne unserer Musikerkollegen ist und zugleich die wirtschaftliche Existenz unserer gGmbH nicht gefährdet.“ Und: „Ich bin guter Hoffnung, dass wir hier bald zu einem positiven Ergebnis kommen werden.“