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Konzert „Börde-Akkordis“ spielen zum Auftakt

Zur schönen Tradition haben sich die Winterkonzerte entwickelt, die seit 1999 in Wespens Schrotholzkirche stattfinden.

Von Thomas Linßner 19.01.2017, 15:52

Wespen l Zum ersten Wespener Winterkonzert dieses Jahres wird das Akkordeonensemble einen Bogen vom Barock bis hin zu Filmmusiken beim Wespener Winterkonzert spannen.

Die „Börde-Akkordis“ sind eine Formation der Musikschule Fröhlich. Das reine Akkordeonorchester wird teilweise durch Schlagzeug, Bassakkordeon und Keyboard ergänzt. Die Musiker sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 25 Jahren, die in Welsleben unterrichtet werden und aus den Gemeinden Sülzetal und Bördeland stammen.

 Das Akkordeon ist ein vielseitiges Instrument - vielen bekannt aus der Volksmusik, vom französischen Musettewalzer oder vom argentinischen Tango.

Die Wespener Winterkonzerte haben sich in den Jahren ihres Bestehens zu einer festen Kulturgröße etabliert. Die Besucher zahlen keinen Eintritt, sondern geben am Ende eine Spende.

In der Vergangenheit gab es auch Auftritte, als im Holzkirchlein nicht jeder Besucher einen Sitzplatz ab bekam.

So herrschte 2009 beinahe Parkplatznotstand im kleinsten Dorf der damaligen Verwaltungsgemeinschaft, als die Musikanten von „Klezmer chidesch“ auftraten. Die vier jiddischen Musikerseelen vereinten Nostalgie, Melancholie, Liebe und Heiterkeit in einem Lebensgefühl. Der Akkordeonspieler erzählte jiddische Witze, bei denen kein Auge trocken blieb.

Beispielsweise den, der von einem Taxifahrer und einem vergesslichen Touristen handelte. Der hatte in Jerusalem die Klagemauer auf dem Besichtigungsprogramm, vergaß aber deren Namen. So sagte er zum Taxifahrer: Ich möchte dahin, wo die Leute klagen und beten. Der Chauffeur brachte ihn daraufhin zum Finanz-amt …

Wer in solchen Momenten außen an der Kirche vorbei geht, wundert sich, wie fidel es in einem Gotteshaus zugehen kann.

Beim 20. Wespener Winterkonzert stand die Orgel musikalisch im Vordergrund. Darauf gab die junge Organistin und Kirchenmusik-Dozentin Christiane Lux ein Konzert, zu dem rund 100 Besucher gekommen waren. Ganze Arbeit leistete auch Kantor Joachim Steinbach in seiner Funktion als Registrant. Steinbach ist Mitbegründer der Konzertreihe und trat selbst oft in dem Kirchlein auf.

Ein Riesenerfolg war auch eine Aufführung von Tango-Musik. Rund 150 Personen drängten sich in der malerischen Schrotholzkirche. Die Musiker Bettina und Wolfram Born saßen inmitten des Publikums, so voll war es. Es folgte ein hochklassiges Konzert mit Stücken des argentinischen Tango-Genres.

2005 brachte das Trio „La Sonnerie“ Werke aus dem frühen 18. Jahrhundert zu Gehör. Hierbei gab ein Instrument die tiefen Töne an, das man nicht alle Tage während eines Konzertes sieht und hört. Es handelte sich um die siebensaitige Gambe, eine Form der Viola, die meisterlich gespielt wurde. Durch die sieben Saiten war der Musiker in der Lage, dreistimmig zu spielen. Was einen ganz besonderen Hörgenuss ergab.

Auch der exzentrische Cellist Wolfram Huschke, dessen Plakat ein brennendes Cello darstellte, wird unvergessen bleiben.

Sonntag, 22. Januar, 17 Uhr, „Börde-Akkordis“, Schrotholzkirche Wespen