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Kräuterabend Von der heilenden Kraft des Eierlikörs

Bei einem Kräuterabend in Schönebeck ging es nicht nur um Gewächse. Auch der "gute Tropfen" stand im Mittelpunkt.

Von Emily Engels 13.10.2017, 03:06

Bad Salzelmen l „Prost!“ Wenn ein Abend unter dem Namen „Heilschnäpse- und -liköre“ läuft, überrascht es wohlniemanden, dass das eines der ersten Worte ist, die kollektiv in die Runde gerufen werden. So fängt der Abend mit Katrin Kinast mit einem Gläschen Eierlikör an – selbstgemacht und mit Bio-Eiern, versteht sich.

„Die Milch und die Vanille haben eine beruhigende Wirkung“, sagt Katrin Kinast, die sich seit vergangenem Jahr als ausgebildete „Kräuterhexe“ bezeichnen darf. „Ich hatte schon immer ein Interesse an Kräuterheilkunde und den Drang, mein Wissen weitergeben zu wollen“, sagt Katrin Kinast, die übrigens im „echten“ Leben Mathe- und Physiklehrerin ist.

Dass der Abend heiter wird, liegt nicht zuletzt an der Natur des Alkohols, der verkostet wird. Trotzdem soll es bei dem Seminar nicht darum gehen, sich zu betrinken. Der Alkohol ist quasi nur ein Mittel zum Zweck. „Er zieht die Wirkstoffe aus den Heilkräutern“, erklärt Katrin Kinast das Verfahren, das sie auch häufig für ihre selbstgemachte Kosmetik verwendet. Hantiert wird heute – neben Hochprozentrigem – vor allem mit Basilikum (unter anderem beruhigend, antibakteriell, und krampflösend), Rosmarin (schmerzstillend, entzündungshemmend und pilztötend) und Wacholder (blutreinigend, harn- und schweißtreibend).

„Den typischen Erkältungsschnaps trinkt man während der Krankheit dreimal täglich“, erzählt Katrin Kinast die Empfehlung aus der Naturheilkunde und fügt hinzu: „Wenn man arbeiten geht, ist von dieser Empfehlung natürlich genauso abzuraten wie während der Schwangerschaft.“

Doch da Heilung ein dehnbarer Begriff ist, zeigt sie auch die Herstellung eines, nun ja, betörenden Liebestrunkes: dem Rosenlikör. „Die selbstgemachten Liköre und Schnäpse eignen sich übrigens hervorragend als Weihnachtsgeschenk“, sagt Kinast, während sich der Blütenduft des entstehenden Likörs im Kunsthof verbreitet. Das Hobby habe nur einen Nachteil, so erzählt sie schmunzelnd: „Die vielen Flaschen Hochprozentiges, die man benötigt, hinterlassen an der Supermarktkasse schon einen seltsamen Eindruck.“