1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Keine Logik bei Beschilderung

Landesstrassen Keine Logik bei Beschilderung

Am Ortsausgang Barby in Richtung Pömmelte ist es nicht nur unübersichtlich, sondern auch schnell.

Von Thomas Höfs 21.10.2016, 18:59

Barby l Die S-Kurve am Ortsausgang Barby ist unübersichtlich. Die nahen Kleingärten an der Stadtgrenze streben außerdem regelmäßig Bürger mit ihren Fahrrädern auf der Straße an. Weil es auf der Barbyer Elbseite zudem keinen Radweg an der Elbe gibt, fahren auch Radwanderer zahlreich auf der Straße. Vor Jahren war die Geschwindigkeit an den Kleingärten auf der Landesstraße schon einmal reduziert. Dann plötzlich wurden die Schilder entfernt, bestätigt Barbys Bürgermeister Jens Strube. Er kann sich noch daran erinnern. Damals, schildert er, sei eine Verkehrszählung durchgeführt worden. Es seien zu wenig Autos auf den Straßen unterwegs, habe es damals geheißen, sagt er. In den vergangenen Jahren habe sich nach seinem Empfinden der Verkehr deutlich erhöht. Außerdem, hat er die Beobachtung gemacht, werde nicht immer mit dem gleichen Maß gemessen, was die Ausschilderung angehe, erzählt er. So gibt es im Land zahlreiche Beispiele, wo auf Landesstraßen das Tempo bei vergleichbaren Situationen reduziert wird. Beantragen müsse dies der Straßenbaulastträger, sagt Kreissprecherin Alexandra Koch. Die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises prüfe dann den Antrag. Gereon Schelhas, Fachdienstleiter für Ordnung und Straßenverkehr in der Kreisverwaltung, will sich aber insgesamt mit der Fragestellung beschäftigen, kündigte er an.

Denn seltsam ist, dass es beispielsweise auf der L 70 bei Wolmirsleben am Abzweig zum Schachtsee eine Reduzierung der Geschwindigkeit in den Sommermonaten gibt. Hier fahren die Radfahrer aber sogar auf einem eigenen Radweg. Interessant ist außerdem die Ausschilderung auf der L 55 zwischen Lindau und Loburg. Dort befindet sich außerhalb ein Ziegenhof. Auch hier muss der Autofahrer auf die Bremse treten, weil das Tempo reduziert ist. Wird im Land mit zweierlei Maß gemessen, was die Ausschilderung angeht? Die Frage hätte die Lokalredaktion gern vom zuständigen Verkehrsministerium beantwortet bekommen. Trotz Nachfrage und der Zusicherung, dass sich ein verantwortlicher Mitarbeiter zu der Fragestellung äußern wolle, gab es bis Redaktionsschluss keine Reaktion.

Neben einem Schilderwald vor den Kleingärten gibt es noch eine andere Möglichkeit die Autofahrer langsam fahren zu lassen. Da die Kleingärten auf beiden Seiten der Landesstraße einen durchgehend bebauten Charakter haben und zur Stadt gehören, könnte die Kommune auch die Versetzung des Ortseingangsschildes prüfen. Daran habe er noch nicht gedacht, sagt Jens Strube. Aber die Idee könne mal überprüft werden. Das würde viele Probleme lösen. Auf der anderen Seite gibt er aber auch zu bedenken, dass mit der Versetzung des Ortseingangsschildes die Kommune für die Landesstraße zuständig wäre. Der dort geforderte Radweg würde dann in die Zuständigkeit der Stadt fallen.