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Hobbye Vom Pastor, der Pastoren sammelt

Eine Sammelleidenschaft verfolgt Rüdiger Meussling, Pfarrer im Ruhestand, aus Plötzky. Er sammelt Pastoren-Figuren.

Von Heike Liensdorf 30.06.2016, 18:05

Plötzky l Eines sei gleich vorweg gesagt: Silvia Franke ist schuld. An der Sammelleidenschaft von Rüdiger Meussling. Sie war es, die ihm zu seinem letzten Gottesdienst als Pfarrer Anfang 2000 eine Pastoren-Figur geschenkt hat. Im Namen des Gemeindekirchenrates wollte sie dem Plötzkyer damit Danke für die zurückliegenden Jahre sagen und ihm etwas mitgeben, dass ihn an die Kirchengemeinde erinnern sollte. Mit der Wahl des Geschenkes lag sie goldrichtig. Rüdiger Meussling freute sich so sehr darüber, dass er seitdem Pastoren-Figuren jeglicher Art sammelt.

Die guten Stücke stehen sorgsam platziert auf einem Schränkchen: aus Keramik oder Holz, als Räuchermännchen oder in einer Streichholzschachtel, ob stehend oder hängend ... Pastoren, wohin das Auge blickt. Und man kann guten Gewissens sagen: Der Pastor fühlt sich inmitten der Pastoren pudelwohl. An die 100 Stück in den verschiedensten Ausführungen müssten es mittlerweile sein, schätzt der 77-Jährige. „Wir halten mittlerweile schon gezielt Ausschau, wenn wir im Urlaub sind“, gesteht er und zeigt auf eine Rabbiner-Figur, die er in Tschechien gekauft hat.

Seine Lieblingsfigur ist eine aus Keramik, die ihm verblüffend ähnlich sieht. So soll es auch sein. Denn: Rüdiger Meussling und seine Frau Maria haben bei einem Flohmarkt in der Festung Mark Magdeburg den Braunschweiger Horst Günzel kennengelernt. Daheim hat sie von ihrem Mann „frische Fotos von der Seite und von vorn gemacht“ und dem Künstler geschickt. Die Freude war groß, als sie die Figur dann in den Händen hielten. Und dann ist da Hannelore Chwalisz, betont der Altpfarrer. Die Pretzienerin führt in ihrer Freizeit nicht nur Interessenten durch die St.-Thomas-Kirche, sondern arbeitet auch als Keramikerin. Von beidem profitiert Meussling. Zum einen hängt sein Herz natürlich immer noch an seinen ehemaligen Gotteshäusern, zum anderen hat er schon viele Pastor-Figuren von ihr geschenkt bekommen.

Eigentlich, sagt der 77-Jährige, gebe es zu jeder Figur eine Geschichte zu erzählen. Und so plaudern er und seine Frau öfter über das eine oder andere Stück - vor allem, wenn sie beim Staubwischen alle in Augenschein nehmen. Doch mit dem Sammeln von Pastoren hat er seinen Beruf nicht aufgegeben. Er ist immer gern da, wenn man ihn braucht.