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LichtmessStadion-Hüpfer ab nach Glinde!

Der große Lichtmessumzug fand am Sonntag in Glinde statt. Dabei wurde der Sonne gehuldigt und der nahende Frühling begrüßt.

Von Thomas Linßner 05.02.2017, 05:44

Glinde l Der große Festumzug setzte sich wie immer am „Goldenen Anker“ in Bewegung. Angeführt wurde er von Sonnenträger Rolf Roggisch. Das Lichtmessfest begann bereits am Sonnabend mit dem „Wurstblasen“ der Vorstände und Lichtmessmusikanten. Nach kurzer Schlafpause wurde am Sonntagmorgen ab 6 Uhr mit dem Wecken begonnen. Die jungen Burschen spektakelten mit Pauken und Trompeten durch den Ort, um mit lautem Getöse die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Ab 10 Uhr fand nach alter Tradition das „Männer-Frühstück“ im „Goldenen Anker“ statt. Zeitgleich hatten die Damen des Glinder Museums- und Heimatvereins zum „Frauen-Frühstück“ in das Lichtmessmuseum eingeladen.

An der Spitze des Festumzuges trug Rolf Roggisch feierlich das Sonnensymbol wie ein katholischer Priester die Monstranz voran.

Nicht weniger würdevoll folgten die Wurststangenträger Friedel Alexi und Felix Mewes, der 1. Vorstand Harald Schmidt sowie der Altvorstand Hubert Rößner, Lichtmess Veteran Ernst Hallmann sowie das Blasorchester Hohenwarthe unter Leitung von Klaus-Dieter Lesiczok.

Märchenhaft ging es bei Luis und Emil Kohlfärber zu, die zusammen mit Ferdinand Zander von Papa Stefan gezogen wurden. Sie schlüpften in die Rollen von Max und Moritz von Wilhelm Busch. Als Schneider Böck sah man Stefan Kohlfärber, als Max zog Emil die Hühner herauf, und sein Bruder Luis (Moritz) half ihm dabei. Erstmalig hatte der ziemlich wilde und ungehorsame Erbsenbär Nachwuchs bekommen. Toni Schmincke und Erbsenstrohbärenführer Jonas Broermann waren in diese Rollen geschlüpft. „Wir freuen uns ganz besonders, dass wir mit Toni und Jonas zwei Kinder für die Lichtmess begeistern konnten“, sagte Moderator Christoph Randel.

Die nachfolgenden „Großen“ kamen an einem Fernsehformat nicht vorbei, das sich mittlerweile zur medialen Landplage erwiesen hat: Mit alten überlieferten Glinder Rezepten zuckelte das „Lichtmess Kochstudio“ durchs Dorf. Poetisch wurde es bei Michael Randel, Arne Kutschbach, Robert Scholz und deren Lichtmesskuh: Wo das „Original“ ein Euter hat, befand sich bei dieser Kreatur eine freundliche Minibar.

Weil es in den Elbauen kaum noch Brennholz gibt, präsentierte die „Brennholzmafia Rosin“ eine „blasphemische“ Idee: „Ein Hoffnungsschimmer aus Robinienholz erscheint am südwestlichen Horizont – das Pömmelter Ringheiligtum.“

Dem Hüpfverbot in der Magdeburger „MDCC Arena“ begegnete der Bautrupp Kohlfärber mit einer originellen Eigenkonstruktion: einer Hüpfburg, in der sich FCM-Fans vor Spielen so richtig auspowern können. Richtig schön derb wurde es in Helmut Fabians Kolonne, die sich das „Rennsteiglied“ und dessen Sänger zum Thema machte. „Uns helfen kein Puff und kein Viagra aus der Not – wir bekommen erst Lust mit Herbert Roth.“

Unter der Überschrift „Rette sich wer kann – das Kieswerk rückt heran!“ setzte man sich kritisch mit dem Barbyer Kiesabbau auseinander, der „sich unwiederbringlich durch die Landschaft frisst und eine hunderte Hektar große Wasserwüste hinterlässt“. Der Bautrupp Stephan Randel nahm sich selbst auf die Schippe: „Hast Du keine Ideen – bau immer Jubiläen“. Die Männer widmeten sich dem 200. Jahrestag der Erfindung des Fahrrades. In einem anderen Jubiläum ging es um den Einkaufswagen, der vor 80 Jahren in den USA erfunden wurde.

Mit Heinz MacWolff, Altbürgermeister Jens MacStrube, Paul MacKoch, Dieter MacRing, Roland MacFranz und Mario MacAlexi hatte die Lichtmess Besuch aus Schottland bekommen. Mit im Gepäck hatten sie ihren „Glind Label Whisky“. „Es wird gemunkelt, dass sie am Montag noch einen Anschlusstermin im Barbyer Rathaus haben, um die Sparvorschläge des neuen Bürgermeisters Torsten Reinharz zu optimieren. Schauen wir mal, was dabei herauskommt“, bemerkte Sprecher Christoph Randel.