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Lichtmessmuseum „MaGaudi“ verbreitet gute Laune

Zum Auftakt der Sommer-Saison lud das Glinder Lichtmess-Museum zur „Mai-Nacht“ ein. „MaGaudi“ hatte Premiere-Auftritt.

Von Thomas Linßner 09.05.2017, 18:54

Glinde l Was der Eintritt kostet? „Holz für unsere Feuerschalen“, informiert das Plakat. Im lauschigen Museumshof und auf der Dorfstraße davor hat sich ein gemütliches Treiben aufgebaut. Marktzelte bieten Getränke und kleine Leckereien an, zwischendurch lodern Feuerschalen. Die Mitglieder des von Judy Weinhardt geleiteten Museumsvereins haben die Veranstaltung auf die Beine gestellt.

Harald Schmidt, den die öffentliche Wahrnehmung in erster Linie als Lichtmess-Vornewegmarschierer und Redner kennt, sitzt gelassen an einem Tisch. „An den Ständen wird nicht mit Geld bezahlt, sondern nur mit Wertmarken. Und die gibts bei mir“, gibt er den Unkundigen die Richtung vor. Was besser für die Hobby-Bowle-Ausschenker und Bratwurstverkäufer ist, die sich nicht mit der Geldwechselei plagen müssen. Alles ist gut durchorganisiert. Man hat während vorhergehender Veranstaltungen Erfahrungen gesammelt: Wer macht was und wo kommt was hin.

„Möchten Sie Erdbeer- oder lieber Maibowle“, fragt die junge Verkäuferin eine unentschlossene Besucherin. Als die noch zögert, schiebt die Zeltfrau nach: „Die Maibowle ist gleich alle.“ Das ist entweder ein psychologischer Verkaufstrick oder wahrhaft gut gemeint. Die Kundin entschließt sich demnach für die Maibowle.

In den Feuerschalen knistert gemütlich der „Eintritt“. Der wohlig-würzige Geruch verbrennenden Holzes macht sich breit. Vor den Zelten stehen kleine Menschentrauben, im Hof sitzt man an Tischen. Ein vornehmer neunarmiger Kerzenleuchter und farbige Disko-Lichtgarnituren sind schummerige optische Stimmungsquellen.

Apropos, Stimmungsquellen. In dieser Rubrik rangiert unangefochten die Band. Sie heißt „MaGaudi“, was nichts, aber auch rein gar nichts mit Bayern und Oktoberfest zu tun hat. Auch wenn der ulkige Name diese Assoziation aufkommen lässt. Wie weiland die Puhdys ihren Namen nach den Anfangsbuchstaben der Musiker zusammenstoppelten, ist es bei „MaGaudi“ ähnlich.

Die Mitglieder heißen Maria Gröber, Margitta (Gitti) Halle, Joachim und Ulf Seidel sowie Dieter Staat. Die einzigen beiden mit langjähriger Musizier-Erfahrung sind Maria (Keyboards), die Musiklehrerin war, und Achim (Gitarre), der schon als 14-Jähriger mit der Klampfe die Mädels zu beeindrucken versuchte oder in der Kurti-Rößner-Kapelle spielte.

Die drei anderen räumen ein, „Greenhörner“ zu sein. Zum Beispiel Dieter Staat, der „im hohen Alter von 56“ die ersten Akkorde griff. Jetzt ist er 58 und spielt schon richtig gut. Ähnlich ist es bei Gitti, die erst 32 und eine tragende Stimme des Gesanges ist. Ulf ist Trommler und Benjamin der Band. „MaGaudi“ setzt auf mehrstimmigen Gesang und eine gute Durchmischung ihres Repertoires. „Wir haben derzeit 20 Titel und 13 Zugaben drauf“, sagt Achim Seidel. Die Mai-Nacht im Museum ist der Premiere-Auftritt, wobei sich die Fünf wacker schlagen und viel Applaus bekommen.

Das 23-köpfige Team des Lichtmess-Museums hat mit der Mai-Nacht auch die sonntäglichen Museumsöffnungszeiten eröffnet. Die Besucher können an Sonntagen von 10 bis 12 und 13 bis 17 Uhr das kleine, feine Museum besuchen. Demnächst soll auch ein Werbeschild am Damm aufgestellt werden.