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Lutherjahr Idee für eine begehbare Bibel

Barby könnte sich in das Heer der Lutherehrungen einreihen. Eine Idee dazu hat Stadtrat Jörn Weinert.

Von Thomas Linßner 12.11.2016, 00:01

Barby l Der Zuchauer Germanist Dr. Jörn Weinert (CDU) hatte Anfang November zu einem Gedankenaustausch zum Thema „Kultur- und Tourismusförderung in Barby“ eingeladen.

Neben Vertretern des Barbyer Tourismusvereins „Grafschaft Barby“ und im Beisein von Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger hörten ihm auch Stadträte und Bürger zu.

In einem Punkt war man sich sofort einig: Die Außenwahrnehmung der Stadt lässt zu wünschen übrig. Dies zu verbessern, liege in der Hand des zukünftigen Stadtoberhauptes.

Jörn Weinert wies darauf hin, dass Martin Luther vor rund 500 Jahren in engem Kontakt mit den Barbyer Grafen stand. „Diese Verbindungen sollten wir im Jahr 2017 wieder bewusst machen“, meinte er.

In diesem Zusammenhang regte er die Idee einer „begehbaren Bibel“ in Barby an.

Für diesen Vorschlag erntete er anerkennende Blicke und Zustimmung der Anwesenden. Sofort stimmte Stadtrat Eckhard Henschel (CDU) zu und erklärte sich bereit, das Projekt praktisch umzusetzen. Henschel hat Erfahrungen mit diesen Dingen: So fertigte sein Metallbaubetrieb das spektakuläre Luther-Kreuz von Wittenberg oder 1997 die Schönebecker „Salzblume“.

Fazit: Die Idee ist geboren, Unterstützer stehen bereit, auch Staatssekretär Gunnar Schellenberger bot seine Hilfe an. Nun muss auch die Stadt Barby bereit sein, das Vorhaben zu begleiten.

1521 wurde die Bibel von Luther aus dem Hebräischen und Griechischen ins Deutsche übersetzt. Dieses Werk wurde ein Bestseller. „Neben dem Reformationsjubiläum besteht somit ein weiterer Grund, eine ‚begehbare Bibel‘ in Barby und für Barby zu bauen“, hob Jörn Weinert hervor, der auch Stadtrat ist.

Zwar war Martin Luther nie in Barby, dafür schrieb ein Zeitgenosse von ihm Regionalgeschichte. Werner Steinhausen, Pfarrer von 1543 bis 1588, gilt als der erste evangelische Seelsorger in Barby. Auf Vermittlung von Martin Luther erhielt er 1545 eine Anstellung als Hofprediger und Superintendent in Barby.

Regent war zum damaligen Zeitpunkt der für Luthers Ideen aufgeschlossene Graf Wolffgang I. Der Graf und dessen Gemahlin waren mit Martin Luther befreundet. So lässt sich vermuten, dass nicht irgendwer in das Residenzstädtchen an der Elbe geschickt wurde.