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Manifestation Landtag erinnert an alten Kreis

Im Gebäude des Magdeburger Landtags findet man eine kunsthandwerkliche Manifestation des alten Kreises Calbe.

Von Thomas Linßner 26.07.2016, 03:33

Calbe/Magdeburg l Ältere Leser werden sich noch gerne daran erinnern: Calbe war einmal Kreisstadt. Daran erinnert auch ein Fliesenwandbild an prominenter Stelle. Es ziert eine Wand im Magdeburger Landtag. Das Bild zeigt das Land Sachsen-Anhalt in den Grenzen von 1947. Gefertigt wurde es etwa drei Jahre später, 1950.

Auch in der Glastür des Barbyer Rathauses findet man das alte Kreiswappen noch immer. Die Tür wurde beim Umbau Mitte der 1930er Jahre eingesetzt.

Das Land Sachsen-Anhalt wurde im Zuge der Zentralisierung der DDR aufgelöst und die Bezirke Halle und Magdeburg gebildet.

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat und dem Wiener Kongress wurde zum 1. Juli 1816 der Kreis Calbe im Regierungsbezirk Magdeburg der Provinz Sachsen eingerichtet. Das Landratsamt war in Calbe. Daran erinnern heute auch noch die Bleiglasfenster im Bürgersaal des Rathauses. 1950 wurde der Landkreis Calbe aufgelöst. Der Großteil mit den Städten Schönebeck, Calbe und Barby bildete den Landkreis Schönebeck. Der östliche Teil um die Stadt Aken mit dem bedeutenden Elbhafen wurde dem Kreis Köthen und damit dem Bezirk Halle zugeschlagen.

Der südliche Teil mit der Stadt Staßfurt wurde ebenfalls abgetrennt und bildete den Kreis Staßfurt.

Heraldischer Rückblick: Das preußische Staatsministerium genehmigte das Calbenser Landkreiswappen 1933. Es zeigt eine silberne Burg auf rotem Grund in einem Fluss­mündungswinkel. Damit war der Elbe-Saale-Winkel gemeint; für den Turm stand der weithin sichtbare Bismarckturm auf dem Wartenberg Pate. So wurde es am 21. Januar 1934 im Generalanzeiger veröffentlicht. Heimatgeschichtler Hanns Schwachenwalde ist jedoch davon überzeugt, dass der Blaue Turm zwischen Calbes Magdeburger- und August-Bebel-Straße als Vorlage für das Wappen diente.

Wie der Generalanzeiger schreibt, wurde unter den 36 Entwürfen der des Altenburger Malers und Heraldikers O. Pech auserwählt. Die Vorarbeit leistete die Gesellschaft für Vorgeschichte und Heimatfreunde des Kreises Calbe, deren Vorsitzender Wolfgang Wanckel war.

Bis zur Vereinigung mit Bernburg und Aschersleben waren bis Juni 2007 dann drei Türme im Wappen zu sehen. Sie symbolisieren die Städte Barby, Calbe und Schönebeck. Diese Erweiterung stammte aus den 1950er Jahren.