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Musikschule Freundinnen mit und ohne Geige

Befreundet sind Elisaweta Oreschkow und Andrea Köhler. Ihre Können auf der Geige zeigen sie beim Konzert der Schönebecker Kreismusikschule.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 02.03.2017, 18:21

Schönebeck l Niedlich. Dieses Adjektiv beschreibt das Foto am trefflichsten. Zwei kleine Mädchen stehen nebeneinander, spielen auf ihren Geigen und blicken ganz konzentriert nach vorn. Dieses Bild ist vor zehn Jahren entstanden. Damals wurde es für die Einladung zu einem Festkonzert anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Kreismusikschule in Schönebeck verwendet. Damals waren die beiden Mädchen gerade einmal sechs Jahre alt. Heute sind sie der Geige immer noch treu geblieben. Heute sind sie auch immer noch die besten Freundinnen. Und beim Festkonzert zum 40-jährigen Bestehen, der Musikschule, an der sie ihre eigenen ersten musikalischen Gehversuche hatte, treten die beiden selbstredend mit auf. Ein Duett werden sie dann zwar nicht spielen, dafür wird Andrea Köthe mit dem Ensemble „Saitenspiel“ die Solistin Elisaweta Oreschkow begleiten. Darauf freuen sich die 16-jährigen jungen Damen.

„Das ist ein Stück mit viel Temperament, es wird tänzerisch und fetzig“, sagt Elisaweta Oreschkow. Die erfahrene Geigerin ist sogar schon etwas aufgeregt, denn sie wird bei diesem Werk Zsolt-Tihamér Visontay, der beim London Philharmonic Orchestra zuhause ist, als echten Profi an ihrer Seite haben. Schön ist für sie natürlich auch der Aspekt, dass sie wieder einmal mit ihrer besten Freundin gemeinsam auf einer Bühne stehen wird. Denn in den zurückliegenden zehn Jahren hat sich bei den Mädels von damals einiges getan.

So üben die beiden jungen Damen nicht mehr regelmäßig zusammen, weil Elisaweta Oreschkow seit drei Jahren am Musikgymnasium Weimar lernt. Und Andrea Köthe? Sie lernt nach wie vor am Schönebecker Standort der Kreismusikschule. Hier spielt sie im Ensemble „Saitenspiel“, ist sogar die Konzertmeisterin. Als solche muss sie das Team zusammenhalten. Da die 16-Jährigen sich ihre Freundschaft erhalten haben, treffen sie sich oft in ihrer Freizeit. Dann gehen sie auch mal shoppen - gut zu erkennen an der gleichen Bluse, die die jungen Damen gern auch zur selben Zeit tragen.

Trotzdem geraten die Geigen nicht in Vergessenheit, sie gehören ebenso dazu und so wird dann gemeinsam geprobt und ausprobiert. Dann spielen sie am liebsten „normale klassische Duos“, sagt Elisaweta Oreschkow, deren Augen dabei glänzen.

Und Konkurrenzdenken? Die eine lernt am Musikgymnasium, die andere ist Konzertmeisterin ... „Konkurrenz gibt es bei uns nicht“, sagt Andrea Köthe und erntet ein zustimmendes Lächeln ihrer besten Freundin. „Elisaweta ist bodenständig“, lobt Andrea Köthe. Das gilt für beide. Und wo soll es eigentlich beruflich mit den Geigerinnen gehen, die inzwischen seit mehr als zwölf Jahren fast täglich auf ihrer Geige üben? „Ich möchte tatsächlich einmal in einem Orchester spielen, also Profimusiker werden“, sagt Elisaweta Oreschkow. Andrea Köthe möchte Psychologin werden. „Aber die Musik möchte ich deshalb nicht wegwerfen“, sagt sie, dass sie diesem Hobby immer treu bleiben wird, und nennt ihren Wunsch: „Vielleicht kann ich die Musik mit dem Beruf verknüpfen?“ In zehn Jahren wissen wir mehr. ..