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Musikschule "Kleine Harmonie" übt für großen Auftritt

Einen ganzen Tag lang Geige und Cello üben: Das Nachwuchsorchester „Kleine Harmonie“ in Schönebeck hatte seinen ersten Übungssonnabend.

Von Franziska Ellrich 14.11.2016, 19:20

Schönebeck l „Noch verliebter spielen bitte“, ruft Susanne Visontay durch die Aula. Die 16 Streicher vor ihr ziehen ruhig ihre Bögen über Geigen und Celli. Bereits im Treppenhaus der Kreismusikschule „Béla Bartók“ hört man am Sonnabend die jungen Orchestermitglieder musizieren. Es ist der erste Übungssonnabend für die Musiker der ‚Kleinen Harmonie‘. „Wir wollten uns einfach mal mehr Zeit zum Üben nehmen“, sagt die Leiterin des Nachwuchsorchesters Susanne Visontay.

Die „Kleine Harmonie“ gibt es seit fünf Jahren, einen ganzen Tag lang geübt, wird zum ersten Mal. „Zweite Geige, Takt zehn, ihr seid da unglaublich wichtig“, kündigt Visontay an. Die Leiterin steht von ihrem Dirigentenstuhl auf, setzt den Bogen auf ihrer eigenen Geige an und los geht es. In der Aula klingt es fantastisch. Kurze Unterbrechung. Die Musiklehrerin gibt noch einmal einen Hinweis: „Ganz langsam, jetzt hören wir uns die Celli an.“

Zwei Cellisten und 16 Geiger gehören zum Orchester. Am Sonnabend sind 16 Musiker nach Schönebeck zum Üben gekommen. Und zwar von weither: Egeln, Hecklingen, Staßfurt, Zuchau und Calbe sind nur einige der Heimatorte der Streicher. Auf ihren Notenständern liegen am Sonnabend die Noten für „Mr. Carey‘s Romance“. „Das ist ein Stück, was extra für junge Orchester geschrieben wurde“, erklärt Susanne Visontay.

Der Jüngste unter den Musikern ist der sechsjährige Julius. Er spielt Cello. Der Älteste im Nachwuchsorchester ist der 13-jährige Simon. Zu den beiden Jungs kommen noch zwei, der Rest sind Mädels. „Alle vertragen sich super“, spricht die Leiterin aus Erfahrung. Warum ein Streichinstrument spielen? „Weil es sich so schön anhört“, sagt Neele. Die Elfjährige sollte eigentlich Klavier lernen, aber hat sich für die Geige entschieden. Denn mit so einem Streichinstrument könne man eben viel besser im Orchester spielen.

Miriam hat sich für das große Cello entschieden. „Bei uns in der Familie spielt eigentlich jeder ein Instrument, meine Mama und meine Schwester spielen schon Geige, deswegen wollte ich was anderes“, sagt die Neunjährige. Ihr großer Traum: Irgendwann ein eigenes Cello. Doch das mache erst Sinn, wenn sie so groß ist, dass sie ein normales Cello spielen kann. Jetzt hält Miriam ihren Cellobogen startbereit vor den Saiten. Und weiter geht es: „Wenn in Takt 20 so eine Gabel in den Noten steht, müssen unsere Sensoren angehen“, erklärt Leiterin Susanne Visontay.

Die Sensoren gehen an, es klingt stimmig. Derzeit bereiten sich die Nachwuchsmusiker auf das Weihnachtskonzert der Schönebecker Städtischen Wohnungsbau GmbH vor. Doch da wird es nur ganz wenige „typische Weihnachtslieder“ zu hören geben, macht Susanne Visontay neugierig. Im neuen Jahr werden bei den wöchentlichen Probeterminen dann die Lieder für das 40-jährige Bestehen der Schönebecker Kreismusikschule im März auf dem Plan stehen.

Vor den Türen der Aula hört man derweil schon die Eltern der Musiker fleißig alles für die Pausen am Übungssonnabend vorbereiten. „Ohne die Eltern wäre so ein Übungstag gar nicht möglich“, ist die Musiklehrerin dankbar für die Unterstützung. Jede Menge Snacks werden in der Küche zubereitet und im Ballettsaal gibt es zur Entspannung sogar Klangmassagen für die erschöpften Streicher. Wer noch Energie an diesem Sonnabend übrig hat, kann sich später im Gymnastikraum austoben, kündigt Visontay an. Und erntet dafür jede Menge Jubel von ihren musizierenden Schützlingen.