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Neue Büste Dr. Tolberg kehrt zurück

Die Künstlerin Bärbel Feldbach arbeitet an der Dr.-Tolberg-Büste für den Kurpark in Schönebeck. Im Frühjahr soll sie aufgestellt werden.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 21.01.2017, 00:01

Schönebeck/Zens l Sympathisch guckt er drein. Die Haare sind leicht gelockt und ordentlich nach hinten gekämmt. Die Augen sind groß, fast auffordernd. Und ein ganz leichtes Lächeln umspielt die Lippen. Das ist das Gesicht keines Geringeren als von Johann Wilhelm Tolberg - dem Dr. Tolberg, der der Begründer des Soleheilbades in Schönebeck ist. Seit 2002 hat bereits eine Skulptur im Kurpark an jenen Mann erinnert, der die Elbestadt und ihr Salz berühmt gemacht hat. 2004 wurde sie gestohlen. 2006 wurde eine neue Skulptur gefertigt. In der Silvesternacht 2015 wurde sie von Unbekannten zerstört. Seither blieb der Sockel leer. Doch ab dem Frühjahr 2017 soll diesem bedeutenden Mann wieder gehuldigt werden. Wieder mit einer Skulptur. Wieder auf dem Sockel im Kurpark. Und die Büste wird wieder von der Künstlerin Bärbel Feldbach gefertigt.

„Ich gebe nicht auf“, sagt Bärbel Feldbach, für die es inzwischen die dritte Büste ist. Jedes Mal fängt sie mehr oder weniger bei Null an. Denn bei dieser Büste ist alles Handarbeit. Eine Vorlage gibt es nicht. Nur die alten Aufzeichnungen, die sich die Künstlerin bei den beiden Vorgänger-Büsten gemacht hatte. Letztlich ist jede Büste ein Unikat. „Jedes Mal habe ich etwas verändert“, sagt die Künstlerin. Grundlegendes meint sie hierbei nicht. Eher kleine Nuancen. „Es macht unheimlich viel Spaß, wenn ich vor der Büste stehe und an dem Gesicht arbeite“, sagt sie. Es sei ein Ausprobieren. Da sie den Ton immerzu feucht hält, sind Veränderungen stets möglich.

„Manchmal hab ich aufgehört und am nächsten Tag die Arbeit vom Vortag überworfen“, erzählt sie. Wie viel Zeit die Künstlerin in die rund 50 Kilogramm schwere Büste tatsächlich steckt, ist schwer zu benennen. Fest steht: Direkt nach der Zerstörung der alten Büste stand für Bärbel Feldbach fest, dass sie sich auch ein drittes Mal diesem Werk widmen wird. „Der Zuspruch, den ich dann aus der Bevölkerung erhalten habe, hat mich bestärkt“, berichtet sie. Angefangen hat sie mit ihrer Arbeit, als abzusehen war, dass die Spendensammlung gut anläuft. Anfangs wurden die Kosten auf 5000 Euro geschätzt. Inzwischen konnte die Summe auf rund 3750 Euro korrigiert werden. Es sind also fast alle Gelder zusammen, die nötig sind, damit die Tolberg-Büste im Frühjahr im Kurpark in Bad Salzelmen aufgestellt werden kann.

„Der Transport und das Aufstellen vor Ort wird auch noch Kosten verursachen, und den Vorschlag einer Leserin, ein 3-D-Druckmodell anzufertigen, wollen wir im Auge behalten“, sagt Sibylle Schulz, Leiterin des Soleparkes, zum finanziellen Teil. „Daher ist die angesetzte Summe von 5000 Euro nicht unrealistisch“, sagt sie und nennt gleichzeitig die größten Spender wie das Serenadenkonzert (838 Euro), Benefizkonzert Stacie Collins (559 Euro), Energieversorger EMS (500 Euro), Familie Feldbach (459 Euro), Ponykutscher Jury Lustig (333 Euro) und eine Sammlung bei der Stadtratssitzung (179 Euro). Aber, und das betont die Soleparkchefin: „Es kommt nicht auf die Höhe der Spende an, uns ist jeder Euro willkommen. Wichtig ist , dass wir es gemeinsam mit allen Beteiligten geschafft haben, den Geldwert aufzubringen, um unseren Dr. Tolberg wieder erstehen zu lassen. Und das er nicht nur uns am Herzen liegt, zeigt uns die große Spendenbereitschaft.“