Neuerung in Calbe Hüpfende Glühbirnen

Wenn am 3. Advent wieder Calbenser Weihnachtsmarkt ist, wird es eine Neuerung geben.

Von Thomas Linßner 16.10.2015, 17:16

Calbe l Auf dem Schreibtisch von Bürgermeister Sven Hause liegen ein Taschenrechner und eine Glühbirne. Was an sich keine besonders spannende Beobachtung ist. Doch als Hause die Glühlampe aus der Verpackung nimmt, sie mit Schwung auf den Fußboden wirft, sie wie ein Flummi zurückspringt und er sie auffängt, darf man staunen.

Das „Leuchtmittel“ ist unbeschadet, kein Kratzer ist zu sehen. Weil Rathäuser im Allgemeinen nicht unbedingt Orte billiger Taschenspielertricks sind, ist zu vermuten, dass die bürgermeisterliche Zirkusnummer einen tieferen Sinn hat.

„Ja, hat sie“, triumphiert Hause. „Im weiteren Sinne werden sich die Lampen positiv auf den gebeutelten Stadthaushalt auswirken.“ Es handelt sich um LED-Glühbirnen, die der Hersteller nicht umsonst „Golf Bulb“ (Golf Glühlampe) nennt. Ihr Verbraucht liegt bei etwa 0,7 Watt. Die Lichtausbeute, so steht es auf der Packung, entspricht der einer herkömmlichen 25-Watt-Birne.

Spätestens jetzt wird die Rolle des Taschenrechners auf dem Schreibtisch klar. Sven Hause rechnet vor: „Wir haben in der gesamten Weihnachtsbeleuchtung 626 Fassungen. Etwa ein Drittel der Birnen geht beim Auf- und Abbau und durch normale Alterserscheinungen pro Jahr kaputt.“ Der Verbrauch der 25-Watt-Lampen betrug bisher im Advent bei 40 Schalttagen 9285 Kilowattstunden, die Stromkosten rund 2150 Euro. Plus „Austauschverlust“ - so nennt Sven Hause die Ersatz-Neuanschaffungen herkömmlicher Glühbirnen. Für den stimmungsvollen weihnachtlichen Lichterglanz berappte man bisher 2300 Euro pro Saison.

Und jetzt kommts: Die Stromkosten der robusteren „leuchtenden Golfbälle“ betragen 60 Euro. Es stehen also 2150 Euro 60 Euro gegenüber!

Eigentlich keine weiteren Fragen, was die Ökonomie betrifft.

Doch, eine noch, Herr Hause: Was kostet die Anschaffung neuer Lampen? „Für eine bezahlen wir 3,70 Euro, die einmalige Gesamtinvestition liegt bei 2316,20 Euro“, sagt er.

Wir erinnern uns: Die Betriebskosten (alt) betragen 2300 Euro, die für die Neuanschaffung 2316,20 Euro. „Das Geld haben wir also nach einer Weihnachtssaison wieder drin“, sagt Sven Hause vergnügt.

Die Kämmerin wirds freuen. Die Bürger auch. Und vor allen Dingen die Kommunalaufsicht ...