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Neujahrsempfang Jeder Salzländer ist Botschafter

Der Salzlandkreis und die Salzlandsparkasse luden am Freitagabend zum gemeinsamen Neujahrsempfang ein.

Von Olaf Koch 23.01.2017, 02:04

Schönebeck/Staßfurt l Nein, man muss sich auch mal etwas trauen. Mit diesem recht doppeldeutigen Satz begrüßte Landrat Markus Bauer (SPD) die Gäste aus dem Salzlandkreis im Kultur- und Tagungszentrum der Kreisstadt. Gemeint war einerseits Antonia Przyborowski, die die Veranstaltung auf der Harfe mit außergewöhnlichen Klängen eröffnete. Anderseits steht der Satz auch für das Engagement von Landrat Bauer und seiner Verwaltung. In seiner Festrede zum Neujahrsempfang gemeinsam mit der Salzlandsparkasse betonte der Landrat immer wieder Alleinstellungsmerkmale des Landkreises, der nicht nur mitten in Sachsen-Anhalt liegt, sondern auch mitten in der Bundesrepublik und mitten in Europa.

 Grenzen sollte es nach Ansicht von Markus Bauer nicht geben. „Ich weiß, dass es sie gibt. Es sind administrative. Doch Grenzen dürfen am Ende keine Barrieren sein“, so Bauer, der die Gelegenheit zum Neujahrsempfang nutzte, um nach vorn zu schauen. Im Jahr des zehnten Geburtstags des Salzlandkreises sprach er unter anderem von der genehmigten Haushaltssatzung als einem „Geschenk“, das sich die Landkreisverwaltung 2017 mit der Unterstützung der Kreistagsmitglieder selbst gemacht habe. „Unsere Einheit ist die Vielfalt“, beschrieb er den Charakter der unterschiedlichen Teile des Landkreises, der nicht als fertiges Produkt zu verstehen sei. Mit dem Leitmotiv „Hier sind wir zu Hause“ wollte er die mehr als 460 Gäste im Saal animieren, als „Botschafter für das Salzland“ unterwegs zu sein und aktiv mitzugestalten – vor allem über Grenzen hinweg.

Dabei bilden Wirtschaft, Wohnen und Wissenschaft den Kern seiner Überlegungen, in denen es um eine bessere Verzahnung geht. Mit Mut, Kreativität und Entschlossenheit hätten Firmengründer hier Fundamente gelegt, auf die es nun weiter zu bauen gelte.

Dass es auch weiter gehe, dazu sei der Bildungsweg „bei uns von der Grundschule bis zum Doktor“ eine Option. Brücken zwischen der innovativen Hochschule Anhalt mit rund 3000 Studenten und Unternehmen zu schlagen, müsse nach der Ansicht von Bauer gelingen, um junge Menschen an die Region zu binden. Der Ausbau zum attraktiven Wohnstandort gehöre als Voraussetzung für Wohlstand in Kommunen dazu.

 „Wie bei einem Zauberwürfel mit Plan ein einheitliches Bild zu bauen“, schwebte dem 44-Jährigen vor. „Wir können Konzepte“, stellte Bauer die Leistung der Verwaltung vor. Mit der Verleihung des „Politikawards“ Ende des vergangenen Jahres habe man in der Bundeshauptstadt Berlin Aufmerksamkeit auf den Kreis gezogen. Dass das Salzland nun auch eine von 18 deutschlandweiten „Modellregionen für Mobilität und Daseinsvorsorge“ ist, zeige, dass es gelinge, Fördergelder für die Umsetzung neuer Ideen in die Mitte von Sachsen-Anhalt zu lenken. Dies sei nötig, um nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur zu stemmen.

Politisch will Bauer Türöffner sein – und nicht nur theoretisch. „An der Öffnung von großen Toren müssen wir noch arbeiten“, stellte er fest, als er den Ehrengast, Wadim Danilin, Botschaftsrat der russischen Föderation, begrüßte.

Die Festrede hielt in diesem Jahr Stephan Freiherr von Stenglin, Präsident der Hauptverwaltung in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt der Deutschen Bundesbank.

Beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Salzlandkreis und Salzlandsparkasse ist es seit vielen Jahren eine schöne Tradition, beispielhafte ehrenamtliche Leistungen für den Landkreis und für die Region auszuzeichnen.

 „In jedem Ort und jeder Region prägen solche Mitbürger das Leben, die bereit sind, durch vorbildlichen Einsatz im Dienste der Allgemeinheit Verantwortung zu übernehmen“, begründete der Vorstandsvorsitzende der Salzlandsparkasse, Hans-Michael Strube.

Für die verhinderte Christel Löbert nahm Calbes Bürgermeister Sven Hause (parteilos) die Ehrung entgegen. Er stürmte anschließend ans Mikrofon auf der Bühne: „Die Stimmung hat jetzt sowieso schon ihren Höhepunkt erreicht“, freute sich der Stadtchef nicht ohne Grund. Er zückte sein Smartphone und forderte den kompletten Saal auf, für Frau Löbert Beifall ob des Preises zu klatschen. „Das Video werde ich ihr zeigen und mit Ihnen Danke sagen“, so Hause. Warum nicht. Wie sagte Landrat Bauer eingangs? Man muss sich auch mal etwas trauen.