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Projekttag Piratenfest auf der Salineinsel

Sie tragen Augenklappen und maritime Kleidung - keine echten Seeräuber, sondern verkleidete Berufsschüler aus Schönebeck.

Von Madlen Bestehorn 16.06.2017, 19:06

Schönebeck l Es herrscht ein rauer Ton an Bord des Piratenschiffes aus Papier und die „Landratten“ hören aufmerksam zu, wenn die Berufsschüler um Saskia Meyer und Sophie Kühnaß ihnen die Spielregeln für das Kinderfest zum Thema „Fluch der Karibik“ erklären.

Einen Tag lang dürfen sich die Schüler der dritten und vierten Klasse der Grundschule „Am Lerchenfeld“ als kleine Piraten erproben. Dazu haben die Berufsschüler der Sozialpädagogik der Klasse 15b zehn Stationen aufgebaut, um den Nachwuchspiraten beizubringen, was sie für ihren Seeräuberalltag benötigen.

Angefangen beim Schiffsbau über Flaschenpost und Angeln, bei dem die Kinder sich ihr „Mittagessen“, bestehend aus Plastikfischen, fangen sollen, geht es weiter mit der Jagd nach Goldmünzen. Während sie beim „Goldsieben“ im Sand versteckt sind und dabei besonders schnell vom Team um Jonas Rausch ausgegraben werden, gelten die Münzen an den anderen Stationen als Belohnung für wahrhaft abenteuerlustige Piraten.

Beim Kanonenkugelschießen, dem Holzbeinweitwurf oder dem Kerzenschießen müssen die sie ihr Talent beweisen, genau auf einen bestimmten Punkt zu zielen. Die neunjährige Chantal Pfannenschmidt versucht es solange, bis sie alle „Kerzen“ von ihrem Sockel geholt hat.

Der „nackte Pirat“ aus Pappe erhältvon den Grundschülern neue Kleidung, die sie im Eiltempo mit doppelseitigem Klebeband an seinem Körper befestigen.

Die neunjährige Amely Meissner hat besonderen Spaß beim Bartflechten: „Ich war immer die Erste!“, freut sie sich. „Ich flechte auch so total gerne Zöpfe und heute fand ich total aufregend, dem Piraten seinen Bart zu binden“, sagt sie. Ihre Freundin Franziska Sophie Pohlmann, ebenfalls neun Jahre alt, habe der komplette Tag gefallen, „und besonders das Goldsieben, denn es war lustig und man konnte viel suchen“, begründet sie ihre Wahl.

Belohnt werden die ehrgeizigen Piraten mit einem Mittagessen, das die Gaststätte „Grüne Lunge“ aus Calbe sponsert. Sie gehört den Eltern von Sophie Kühnaß, die auf diesem Weg ihre Tochter und die Berufsschule unterstützen wollen.

Hintergrund des aufwendigen Projekttages ist eine Prüfungsleistung der Berufsschüler aus Schönebeck. Lehrerin Heidelind Richter erklärt: „Dieser Tag heute stellt das Abschlussprojekt der Schüler aus dem zweiten Ausbildungsjahr dar. Von der Spielidee über die selbst gebastelten Requisiten bis zur Punkteverteilung haben sie den Tag in Eigenregie organisiert.“ Am Ende des Tages gebe es eine gemeinsame Auswertung mit den Schülern sowie eine Note für jeden von ihnen.

Dabei werden die Spielbegleitung der einzelnen Gruppen bewertet und ob die Spielregeln durchgesetzt werden. Auch in schwierigen Situationen müssen die Schüler lernen, sich zu beweisen, um später als Erzieher bestehen zu können. Martina Klaus, Gestaltungslehrerin, erläutert: „Die Schüler sollen rausfinden, ob sie in der Lage sind, eine Kindergruppe zu führen.“ Damit werden sie gleichzeitig auf ihr drittes praktisches Ausbildungsjahr vorbereitet.

Kommenden Dienstag muss sich die Parallelklasse, die 15a, in Bernburg beweisen. Ihr Thema lautet „Supermarios Welt“.