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Rettungshunde Schnüffelnd auf der Suche

Rettungshundeführer der DRK-Rettungshundestaffeln des Landes mussten am Wochenende ihre Prüfung ablegen.

Von Olaf Koch 24.10.2016, 03:09

Plötzky l Ohne Prüfung dürfen die Hunde mit ihren Führern nicht in den Einsatz - und der kommt mit aller Regelmäßigkeit. Das berichtete Jana Herbig, Leiterin der Rettungshundestaffel im DRK-Kreisverband Schönebeck. „Unsere Hunde sind darauf trainiert, leblose und verletzte Personen innerhalb einer bestimmten Fläche zu suchen und zu finden. Solche Einsätze sind nah dran an der Realität“, so die Staffelleiterin im Gespräch mit der Volksstimme.

Aus diesem Grund müssen Mensch und Hund alle 18 Monate zur Prüfung. Dann werden nicht nur die theoretischen und praktischen Kenntnisse der Hundeführer abgefordert. Auch die Hunde müssen zeigen, was sie können. So geschehen am vergangenen Wochenende in Pretzien. Fünf der insgesamt sechs Rettungshundestaffeln des Deutschen Roten Kreuzes im Land Sachsen-Anhalt waren angereist: aus Salzwedel, der Östlichen Altmark, Wanzleben, Magdeburg/Jerichower Land und Gastgeber Schönebeck.

Rund zwei Jahre dauert das erste Training, bis der Hund über Spielzeug und Futter verstanden hat, was er zu tun hat. „Danach weiß der Rettungshund, worum es geht. Futter und Spielzeug fungieren als Nebenrolle, und die vermisste Person rückt so mehr und mehr in den Fokus“, berichtet Schönebecks Staffelleiterin.

Jeder Hund, sagt sie, kann zu einem Rettungshund ausgebildet werden. Am vergangenen Wochenende waren 13 Teams am Start, Hundeführer mit unterschiedlichen Rassen. Nach der Unterordnungs-Prüfung folgte gestern der Einsatz im Gelände. Ein 30 000 Quadratmeter großes Areal im Wald musste nach zwei vermissten und verletzten Personen abgesucht werden. Dabei waren zunächst die Hunde gefordert, die „Opfer“ zu finden.

Was sich leicht anhört, ist für Mensch und Tier Schwerstarbeit: Der ausgebildete Rettungshund durchsucht gemeinsam mit seinem Rettungshundeführer als Team das Einsatzgebiet ab. Im Gegensatz zu einem Fährtenhund benötigt er dafür keinen Fährtenabgang oder ein Kleidungsstück des Vermissten, sondern stöbert mit hoher Nase und vor allem freilaufend nach der Witterung von Menschen. In vielen Fällen kommt es vor, dass der Rettungshund jeden Menschen anzeigt, der sich in seinem Suchgebiet aufhält. In Not geratene Menschen strömen zwar einen anderen Geruch aus, als ein normaler Spaziergänger, aber es ist selten möglich, diesen spezifischen Geruch zu trainieren.

Der Hundeführer musste nach dem erfolgreichen Fund per Funk eine Meldung durchgeben und den Fundort beschreiben. Danach waren zu dem die Fertigkeiten in der Ersten Hilfe gefordert.

Lob gab es von den Teilnehmern für die gewählte Lokalität. Staffelleiterin Jana Helbig bedankt sich beim Sportverein Pretzien, beim Verein Nestwärme, beim Förster und beim DRK-Betreuungszug des Kreisverbandes Schönebeck für die Unterstützung.