Calbenser unterstützen Kapelle

Calbe l Es ist Freitagabend, kurz nach 18 Uhr. In der Fußgängerzone wird es spätestens zu dieser Zeit ruhig und einsam. Doch nicht an diesem Tag. Kleine und große Musikerinnen und Musiker der Schalmeienkapelle Groß Börnecke haben vor dem Lottoladen von Heiko Neuling Aufstellung genommen. Bierzeltgarnituren laden zum Verweilen ein. Die Schalmeienspieler legen los mit schwungvollen Hits. Der eigentliche Anlass: Die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt feiert ihr 25-jähriges Bestehen. 93 Lottospieler in Sachsen-Anhalt wurden mit in dieser Zeit zu Millionären.

Der mit umgerechnet rund sieben Millionen Euro höchste Gewinn glückte 1999 im Kreis Stendal. Doch an diesem Abend wird kein neuer Calbenser Millionär gefeiert, sondern die Musiker selbst stehen im Mittelpunkt. Die Kapelle, die 1960 gegründet wurde, besteht aus derzeit 40 Mitgliedern, die Spaß und Freude an der Musik haben. Über die Feuerwehr ihres Dorfes sind auch die Schalmeienspieler mit der der Saalestadt verbunden, und verabschiedeten musikalisch beispielsweise den langjährigen Ortswehrleiter Uwe Wirth. Unter den Schalmeienspielern ist auch Heiko Neuling, der vom Kleinmühlinger Schalmeienorchester zur Formation im Hecklinger Ortsteil wechselte. Die Musiker sind im kommenden Jahr zum 4. Internationalen Musikkapellentreffen & Jubiläums-Musikfest vom 6. bis 9. Juli in die Kitzbüheler Alpen eingeladen. Die Frauen und Männer, Mädchen und Jungen freuen sich sehr über die Einladung nach Österreich.

Doch vor der offiziellen Anmeldung gibt es ein Problem: Für die Fahrt, Unterkunft und Verpflegung brauchen die Musiker finanzielle Unterstützung. Mit rund 6000 Euro rechnet Leiter Frank Arendt insgesamt.

„Der Erlös von Glühweinverkauf und Grillwürstchen geht komplett an das Orchester“, sagt Heiko Neuling, der auf einen Betrag von 500 Euro aufrundete. Ein Anfang ist damit jedenfalls gemacht, bis Februar 2017 muss sich Schalmeienkapelle Groß Börnecke überlegen, ob sie sich offiziell für die Teilnahme anmeldet oder nicht. Die Musiker hoffen auf weitere Unterstützung und sind bemüht, Sponsoren zu finden, damit sie das Dorf im Sommer in Tirol etwas bekannter machen können.

Gute Ideen und Engagement sind gefragt, denn auf Zauberei setzen die Groß Börnecker nicht. Nur gut, denn auch Christof Lauer konnte im Verlauf des Abends die fehlenden 5500 Euro nicht einfach aus dem Zylinder holen. Der junge Magier aus dem Harz gastierte im Anschluss und verzauberte das Publikum mit seinem Programm.