"Tasse Kaffee" Trauung in Australien

Der Leiter des Soziokulturellen Zentrums "Treff", Christian Huppertz, hat geheiratet - in Australien. Er heißt jetzt Meinel.

Von Olaf Koch 09.06.2016, 20:29

Schönebeck l Wie kommt man nur auf die Idee, ausgerechnet in Australien zu heiraten? War das spontan oder lange Zeit mit der ganzen Familie geplant? Als die Volksstimme am Donnertsag Christian Meinel, geborener Huppertz, in der Serie „Auf eine Tasse Kaffee“ traf, waren das die ersten Fragen. Aus einer ersten Idee, so berichtet Christian Meinel, der offiziell noch Huppertz heißt, weil die Anerkennung der australischen Hochzeit noch nicht alle deutschen Hürden überwunden hat, ist später ein konkreter Plan geworden.

„Meine Freundin Christine war für ein halbes Jahr in Australien, um ‚Work & Travel‘ zu machen“, erinnert sich der 32-Jährige. Aus Spaß hatten sich beide schon zuvor in Deutschland ein recht klares Bild von einer Trauung auf dem roten Kontinent gemacht. Als die beiden, tausende Kilometer voneinander entfernt, telefonierten, zeichnete sich immer klarer ab: Warum eigentlich nicht?

„In Adelaide gibt es eine ziemlich große deutsche Gemeinde. Christine hatte Kontakt. Und ihre Gastfamilie musste als Trauzeugen herhalten“, Christian Meinel. Gesagt, geplant, getan. Als er seine Freundin nun im April aus Australien abholen wollte, wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Wenige Tage nach der Ankunft wurde aus Herrn Huppertz Herr Meinel.

Die Flitterwochen, einmal auf der anderen Seite des Globus‘, verbrachte das junge Paar in Neuseeland. Jetzt zurück holt sie die deutsche Wirklichkeit wieder ein, wenn es darum geht, die kirchliche Trauung in Adelaide in Schönebeck bestätigen zu lassen.

Dass Christian Meinel heute im sozialen Bereich arbeitet, hätte er sich nicht träumen lassen. Es sollte irgendwie etwas Handfestes sein, so lernte er den Beruf des Umwelttechnischen Assistenten. Über viele Umwege und noch mehr Zufälle landete er im Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM) Schönebeck, sollte eine länge Krankheitsvertretung übernehmen. „Es war richtig toll, und ich wurde gefragt, warum ich nicht Erzieher mache“, erinnert er sich. Nach vier Jahren war dieser Weg geschafft, und Christian Meinel hatte sich selbst gefunden.

Als Ausgleich zu seiner Arbeit fand er immer Abwechslung beim Tanzen. „Das ist meine wirkliche Leidenschaft“, berichtet er. Paartanz im Allgemeinen, Standard und Lateinamerikanisch im Besonderen.

Heute erledigt der Leiter des Soziokulturellen Zentrums Treff die letzten Handgriffe für die nächste Ausstellung. Ab Sonnabend nämlich zeigt Elenore Theile „Unsere bunte Welt“. Die Vernissage ist um 17 Uhr.