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Umrüstung Neue Sirenen für die Stadt

Nach und nach werden die Sirenen der Stadt Schönebeck erneuert. Nun auch in Ranies.

Von Heike Liensdorf 03.05.2017, 01:01

Ranies l Karina Frommhagen ist irritiert: Die Sirenen in Ranies sind umgebaut worden. Mitten im Ort gibt es nun eine ganz neue Sirene. „Aber warum? Es heißt doch immer, es muss gespart werden“, fragt sie am Lesertelefon.

Die Volksstimme fragt bei der Stadtverwaltung nach. „Ja, wir haben eine neue, getestete Sirenenanlage in Betrieb genommen. Nach den Ortschaften Pretzien, Plötzky, Elbenau und Felgeleben verfügt nun auch Ranies über eine technisch moderne Sirene, die elektronisch angesteuert wird und die alte Motorensirene ersetzt hat“, teilt Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz nach Rücksprache mit Olaf Godlofski vom Sachbereich Brand- und Zivilschutz mit.

Die alten Sirenen mit einem 380-Volt-Motor würden nicht mehr produziert werden beziehungsweise dafür gebe es bald keine Ersatzteile mehr. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der Bevölkerung werden die bisherigen nun nach und nach ausgetauscht. Denn einen Ausfall solle und dürfe es nicht geben.

Die neuen Sirenen werden über Batterien betrieben, seien also im Notfall nicht von einem Stromausfall betroffen. Sie könnten 14 Tage lang ohne Stromversorgung in Bereitschaft bleiben. „Insgesamt wird ein Ton von 1200 Watt ausgestrahlt, der im Übrigen den traditionellen Motorensirenen nachempfunden ist“, so Hans-Peter Wannewitz weiter.

Das Erneuern der konventionellen Alarmierungshörner soll je nach Haushaltslage der Stadt in den nächsten Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden. So wären dann Frohse, zwei Standorte in Bad Salz-elmen, in der Altstadt sowie im Gewerbegebiet Ost an der Reihe. Für die technischen Anlagen sind jährlich 12.000 Euro geplant. Endausbau, Lieferung und Montage belaufen sich auf etwa 10.000 Euro, abhängig von von Dach- oder Mastmontage, erklärt der Stadtsprecher in seinen Ausführungen weiter.

In Ranies ist die bisherige Sirene nicht nur stillgelegt, sondern komplett abgebaut worden. Dies sei passiert, da der Schlauchturm nicht mehr standsicher ist, berichtet Hans-Peter Wannewitz auf Nachfrage. Somit entfalle auch der Feuermelder am dortigen Gebäude. In der heutigen Zeit würde wohl jeder per Telefon den Notruf absetzen (112), so der Stadtsprecher. Der neue Standort ist in der Ortsmitte, parallel zur Hausnummer 72. Der sogenannte Sirenenton-Generator - die moderne Form einer früher tellerförmigen Anlage - befinde sich auf einem Mast, der 16 Meter hoch ist. Nach wie vor werde der Sirenenton drei Mal ertönen, wenn die Feuerwehr alarmiert wird und eine Minute lang durchgehend, wenn der Katastrophenfall eintritt.

Zum Hintergrund: Die Stadt hatte mit einem Unternehmen für Warnsysteme einen Beschallungsversuch durchgeführt. Im Resultat wurden für die Einheitsgemeinde neun Standorte festgelegt, an welchen in Jahresscheiben neue Sirenen errichtet werden. „Im Zusammenhang mit Großschadensereignissen, im Katastrophenfall sowie im Zivilschutz kann die Warnung der Bevölkerung erforderlich werden. Ein Sirenensystem kann nur dann ein wirksames Instrument innerhalb der Gefahrenabwehr sein, wenn es gelingt, die gesamte betroffene Bevölkerung in unserem Verantwortungsgebiet zu erreichen“, so Hans-Peter Wannewitz.

Moderne elektrische Systeme lassen auch Sprachdurchsagen zu. Dies sei bei den neuen Sirenen derzeit noch nicht möglich, solle aber nachgerüstet werden, wenn der Stadthaushalt diese Ausgabe zulässt. Auch wenn bei den Feuerwehren die sogenannte stille Funk-alarmierung passiert, werde man sich nicht komplett von den Sirenen trennen. Denn diese haben mehrere Funktionen, zählt Wannewitz auf: Warnen und informieren der Bevölkerung sowie zum Alarmieren von Einsatzkräften, wenn die Funkalarmierung ausfällt. „Oberstes Gebot ist immer: Das Beste für die Sicherheit der Bevölkerung bei Schadenslagen.“