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Vorsorge Junges Auge schon früh unter Lupe nehmen

Die Knirpse der Kita Zwergenland in Calbe haben sich während eines Projekts mit dem menschlichen Auge auseinandergesetzt.

Von Andreas Pinkert 17.03.2017, 00:01

Calbe l So verschieden die einzelnen Charaktere der Kinder, so verschieden sind auch ihre Augenfarben. Es gibt Knirpse mit einer blauen, braunen oder auch grünlichen Iris, der Regenbogenhaut des Augapfels. Das wissen die Mädchen und Jungen der integrativen Kita Zwergenland (Lebenshilfe Bördeland gGmbH) an der Nicolaistraße längst. Doch wie komplex das menschliche Auge funktioniert und wie wichtig es im täglichen Leben ist, erfuhren sie kindgerecht vermittelt während einer Projektwoche. Allein der Aufbau des Auges zeigt, wie perfekt die Bestandteile aufeinander abgestimmt sind. Jedes Teil hat eine bestimmte Funktion, die wie Zahnräder ineinandergreifen. So wird aus dem Licht, das von der Umwelt reflektiert wird, im Gehirn ein visuelles Bild dieser Umwelt erzeugt.

„Wie selbstverständlich das alles ist, merkt man, wenn das Sehen plötzlich beeinträchtigt ist“, sagt Kitaleiterin Uta Wiesenmüller. So haben die Kinder während der Projektwoche mit verbundenen Augen verschiedene Gegenstände ertastet oder haben durch eine Taucherbrille mit ihrem begrenzten Sichtfeld hindurchgeschaut. Wenn das menschliche Auge als „Tor zur Umwelt“ nicht mehr richtig funktioniert, dann wird das Leben schwierig.

Eltern tragen dabei für ihre Kinder schon frühzeitig die Verantwortung, ist die studierte Augenoptikerin und Optometristin Synke Winkelmann überzeugt. Die Schönebeckerin besuchte zum Abschluss der Projektwoche die Kita und machte bei fast jedem Knirps einen Kurztest mit einem Spezialgerät, mit dem schon Säuglinge auch ohne Pupillenerweiterung gemessen werden können.

 „Ein normaler Sehtest beim Kinderarzt im Rahmen der U-Untersuchung reicht nicht aus“, sagt sie. Der Grund: Die dortigen Tests sind nicht dazu geeignet, oft vererbte Sehfehler wie Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung festzustellen. „Werden Sehstörungen nicht in den ersten Lebensjahren erkannt und behandelt, können diese zu einer dauerhaften Sehschwäche führen“, sagt Winkelmann. Diese könne dann weder mit einer Brille, noch mit anderen Sehhilfen ausgeglichen werden. Generell sollten Eltern darauf achten, dass Kinder beim Lesen oder Fernsehen einen ausreichenden Abstand einhalten.