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Wäschereibetrieb Eigentümerwechsel bei Puschendorf

Eigentümerwechsel bei der Puschendorf Textilservice GmbH: Der Wäschereibetrieb gehört nun der europaweit agierenden „Elis“-Gruppe.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 16.02.2017, 00:01

Schönebeck l Der Markt ist in Bewegung. Carsten Puschendorf spricht in diesem Zusammenhang von einem Konzentrationsprozess. Soll heißen? Ähnlich wie bei Supermarktketten, die trotz verschiedener Namen einigen wenigen Konzernen gehören, findet ein ähnlicher Prozess im Wäschereisegment statt. Das hat Vor- und Nachteile. Für Carsten Puschendorf haben eindeutig die Vorteile überwogen. Deshalb hat er Ende 2016 sein Unternehmen die Puschendorf Textilservice GmbH an die französische „Elis“-Gruppe verkauft. Dieser gilt als Europas Marktführer bei der Reinigung von Wäsche und Berufskleidung für Krankenhäuser, Pflegeheime, Hotels, Gastronomie und die Industrie.

„Für mich waren es einfach der richtige Moment und das richtige Angebot“, sagt Carsten Puschendorf, der 2000 sein Unternehmen am Stremsgraben in Schönebeck gegründet hat. Angefangen hat er mit einem reinen Wäschereibetrieb, der sich inzwischen zu einem leistungsstarken Servicebetrieb mit fünf Standorten in Schönebeck und Flechtingen in Sachsen-Anhalt, Geithain in Sachsen, Heiligenstadt in Thüringen und Mannheim in Baden-Württemberg entwickelt hat. Rund 700 Mitarbeiter sind für ihn tätig.

Das soll auch so bleiben. Denn mit dem Eigentümerwechsel, so versichert es der Firmengründer und heutige Geschäftsführer, soll sich grundsätzlich nichts verändern. „Für die Mitarbeiter bleibt alles gleich“, sagt er. Auch die fünf Standorte bleiben bestehen. Carsten Puschendorf betont: „Ich bin überzeugt, dass wir uns auf diese Weise zukunftssicher machen.“ Das habe unter anderem mit der Auftraggeberseite zu tun. Denn auch dort gehen gewisse Konzentrationsprozesse vor sich, so dass diese großen Unternehmen ihre Großaufträge lieber an ein Unternehmen vergeben als an mehrere kleine. „Elis“ sei in solchen Fällen gut aufgestellt. Allein in Deutschland gehören ihm 16 Wäschereien - Puschendorf inklusive. „Damit kann man fast komplett Deutschland abdecken“, schätzt Carsten Puschendorf ein. Demnach sieht er den Verkauf seiner Firma als „Win-win-Situation“ für beide Seiten.

Er hat sein Unternehmen zwar veräußert, doch behält er die Leitung der fünf Standorte als Geschäftsführer weiterhin in den Händen. Das sei dem 42-Jährigen wichtig. Wichtig ist für ihn außerdem, dass es vorwärts geht. Deshalb soll in das Unternehmen auch investiert werden. Vor drei Jahren hat er beispielsweise eine rund 8000 Quadratmeter große Fläche von der Stadt Schönebeck gekauft. Derzeit wird sie für den Fuhrpark genutzt, perspektivisch könnte hierhin die Kommissionierung verlagert werden. „Elis“, so Carsten Puschendorf, sende jedenfalls Wachstumssignale aus.

Der Standort in Schönebeck, der spezialisiert ist auf Wischtextilien und Bewohnerwäsche, sei nahezu zu 100 Prozent ausgelastet. Aktuell sind 115 Mitarbeiter beschäftigt. Dazu gehören zwei Auszubildende im Bereich Textilreiniger und Mechatroniker. In Zukunft möchte Carsten Puschendorf den Job in der Textilservicebranche „besser verkaufen“. Denn wer Know-how habe, könne seinen Meister machen und habe gute Aufstiegschancen, zählt er die Vorteile auf. Ein Pluspunkt ist außerdem: „Es wird immer gewaschen, deshalb ist das ein Job mit Zukunft.“