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Wetterrückblick Ein Jahr mit deutlichen Regendefiziten

Beim Wetterrückblick auf das Jahr 2016 fällt auf, dass es vor allem sehr trocken ausfiel. Fast bis zum Herbstanfang war es sommerlich warm.

Von Hans-Eberhardt Gorges 18.01.2017, 16:30

Schönebeck/Staßfurt l In einem Pressebericht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) heißt es: „Das Jahr 2016 verlief in Deutschland mit einem Plus von 1,4 Grad deutlich zu warm - brachte aber nicht wie 2014 mit 10,3 Celsius (°C) und 2015 mit 9,9 °C neue Temperaturrekorde. Beim Niederschlag fiel das Jahr zu trocken aus.“

Der Januar 2016 wechselte zwischen zweistelligen Minusgraden in der Monatsmitte und frühlingshaften Temperaturen mit zweistelligen Plusgraden am Monatsende. Das neue Jahr begann zunächst mild, dann setzte Kälte ein. Vom 3. bis 7. Januar gab es Dauerfrost und am 5. Januar rechtzeitig zum Ferienende den ersten Schnee, der aber nicht lange vorhielt, denn bald taute alles wieder.

Der Februar war deutlich zu mild mit teilweise frühlingshaften Temperaturen. Gegenüber dem Februar 2015 war der zurückliegende Monat deutlich wärmer und niederschlagsreicher als der Durchschnitt. Es gab kaum etwas Schnee, dafür aber mehr Nachtfröste.

Insgesamt verlief der März 2016 mild und zu trocken bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer.

In unserer Region präsentierte sich der April als Monat der Gegensätze. Anfangs war er frühsommerlich warm, doch besonders bei klarem Himmel wurde es frühmorgens sehr kalt. Über den Monat verteilt kamen viele niedrige Niederschlagsmengen zu uns. Ab dem 24. April nach Frühtemperaturen um den Gefrierpunkt hatte man den Eindruck, dass die „Eisheiligen“, vorgezogen waren. Sie kamen dann im Mai auch wirklich. Zu dem Zeitpunkt zeichneten sich schon Regendefizite ab. Der Juni war überwiegend warm, im letzten Monatsdrittel vorübergehend hochsommerlich, und es kamen viele Gewitter zu uns, wodurch die Niederschlagsmengen reichlich ausfielen. Allerdings trat auch wieder die „Schafskälte“ in abgeschwächter Form auf. Der Juli war trotz einiger Regentage ein durchweg warmer Sommermonat. Fast an jedem Tag stieg das Thermometer auf über 25 Grad, was dann der Definition nach als Sommertag gilt. Wer in den Ferien zu Hause bleiben musste, hatte also keinen Grund, sich über das Wetter zu ärgern. Es sei denn, er hatte einen Garten zu gießen.

Die Getreideernte hat begonnen. Jetzt eine trockene Phase für die Ernte wär nicht schlecht. Anfang August waren wir schlauer: Mit der Ernte kam der Regen. Der unterbricht immer wieder die Drescharbeiten und wirkt sich negativ auf die Qualität des Getreides aus. In den ersten Augusttagen hätte man schon denken können, dass der Sommer vorbei wäre. Es war kühl und leicht regnerisch. In einer Nacht fiel die Temperatur sogar auf weit unter zehn Grad. In der zweiten Hälfte des Monats kehrte der Sommer dann um so stärker zurück und brachte tropische Hitze wie in der afrikanischen Savanne. Im September, der nach meteorologischer Zählung der erste Herbstmonat ist, setzte sich das Sommerwetter des August übergangslos fort. Bis kurz vor dem kalendarischen Herbstanfang war es sommerlich warm: Fast jeden Tag stieg die Temperatur auf Werte über 25 Grad, an drei Tagen sogar über 30 Grad. Eine kurze Unterbrechung mit Regen am 5. und 6. September brachte kaum Abkühlung. Erst 24-stündige Dauerregen am 16. und 17. September beendete das Sommerwetter. Im Oktober setzte dann der Herbst ein. Der November machte seinen Namen volle Ehre und setzte den Trend des Vormonats fort, lediglich die Niederschläge waren nicht mehr so hoch wie im Oktober, sondern glichen sich dem langjährigen Klimamittel an. Anfangs noch warm zieht in der Mitte des Monats Kälte aus dem hohen Norden zu uns, die sich danach aber wieder abmildert. Stabile Hochdruckgebiete sorgen für Nebel und kalte Nächte. Bis dahin waren alle Blätter von den Laubbäumen verschwunden. Der Dezember setzte den Trent des trockenen Jahres 2016 fort, und es gab mal wieder keine Weiße Weihnachten.

Fazit: Im Jahr 2016, das zu trocken war, wurden wir in unserer Region wieder einmal von Wetterkatastrophen verschont, denn wir leben offensichtlich in einer Wetteroase.