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Wirtschaft Wuchtiges und winziges Metall

Ginsberg Metall Calbe (GMC) ist Zulieferer verschiedenster Industriezweige und sichert sich Nachwuchs mit zwei neuen Auszubildenden.

Von Andreas Pinkert 10.08.2016, 17:53

Calbe l David Mühlen steht an einer rund 30 Meter langen 3D-Laserschneidmaschine und gibt Bearbeitungsdaten über ein Bedienfeld ein. Der 24-jährige Calbenser wurde im mittelständischen Unternehmen im Gewerbegebiet Nord dreieinhalb Jahre zum Konstruktionsmechaniker für Metall- und Stahlbau ausgebildet und übernommen.

„Mittlerweile ist es sehr schwer geworden, an gute Bewerber für unsere Ausbildungsstellen zu kommen“, sagt die eingetragene Einzelkauffrau Regina Ginsberg. Umso erfreuter ist sie, das seit gut einer Woche zwei neue Auszubildende aus Bernburg in den Calbenser Hallen ihre Arbeit aufgenommen haben. Vielleicht können auch sie wie David Mühlen einmal als ausgelernte Fachkräfte die Zukunft des Unternehmens sichern.

„Dafür hat er natürlich eine zusätzliche Weiterbildung erhalten“, erklärt Betriebsleiter Dirk Ginsberg beim Rundgang und zeigt auf die japanische Maschine mit den Mammutmaßen. Ein dreidimensional beweglicher Laser schneidet mit einer elektrischen Leistung von vier Kilowatt mehrere Millimeter starkes Bau- und Edelstahl sowie verzinktes Metall.

Damit können Werkstücke bis zu einer Größe von zwölf Metern bearbeitet werden. Diese Größe werde vor allem für Rahmenkonstruktionen im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie für Windanlagen benötigt. Damit für den Koloss ausreichend Platz vorhanden ist, wurde extra eine benachbarte Halle dazugekauft und umfassend erneuert. Doch bei GMC muss es nicht zwangsläufig großformatig zugehen, denn derzeit konzentriert sich Dirk Ginsberg auf Laserzuschnitte kleinerer Natur. Der Betriebsleiter beschäftigt sich mit der Konstruktion von stählernen Leuchtstelen, ähnlich derer, die in Städten zur Beleuchtung von Wegen und Plätzen eingesetzt werden. Dazu zeigt Dirk Ginsberg einige Entwürfe mit zweieinhalb Meter hohen Metallstelen und kunstvollen Aussparungen, durch die verschiedenfarbiges LED-Licht leuchten kann. „Verschiedene Dinge müssen noch geklärt werden, aber ich könnte mir eine Serienproduktion vorstellen“, blickt Dirk Ginsberg voraus.

Erst zwei, derzeit 20 Arbeitnehmer

Angefangen im Herbst 2007 mit zwei Arbeitskräften und einer Halle hat sich GMC zu einem etablierten Schweißfachbetrieb mit derzeit 20 Arbeitnehmern entwickelt, der Einzelteile und Komplettbaugruppen nach Zeichnung herstellt. Die Produktions- und Lagerfläche ist kontinuierlich auf 2000 Quadratmeter gewachsen, zum gesamten Ginsbergschen Grundstück gehören durch Ankäufe mittlerweile 17 000 Quadratmeter, im Gebäude der Entsalzungsanlage des einstigen Gelatinewerks von Calbe ist ein Büroneubau entstanden.