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Arbeitsmarkt Noch herrscht Sommerflaute

Bei 10,2 Prozent lag die Arbeitslosenquote im August in der Altmark. Gibt es eine Herbstbelebung.

Von Volker Langner 02.09.2015, 01:01

Stendal l „Noch herrscht Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt, aber wir können bereits die ersten Anzeichen der bevorstehenden Herbstbelebung wahrnehmen. So war die Zahl der Entlassungen im August wieder rückläufig und die Arbeitgeber haben uns deutlich mehr Stellen als im Vormonat gemeldet“, kommentiert Markus Nitsch, Chef der Stendaler Arbeitsagentur, die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt.

Wie schon im Vormonat liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Stendal auch im August bei 10,2 Prozent. Dahinter verbergen sich 10 783 Frauen und Männer, die ohne Job sind. Das bedeutet einen geringfügigen Anstieg um 35 Personen gegenüber dem Juli. Im Vorjahresvergleich waren dies 639 Arbeitslose weniger.

Wie schon im Juli stieg auch im August die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren an. Sie haben häufig gerade ihre Ausbildung beendet und suchen einen neuen Job. Die Arbeitgeber stellen aber erfahrungsgemäß erst nach den Sommerferien ein. Insgesamt waren im August 918 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos und somit 58 mehr als im Juli.

Die Arbeitslosenquote liegt in den beiden altmärkischen Kreisen weit auseinander. Während sie im Altmarkkreis Salzwedel 8,2 Prozent beträgt, stehen im Kreis Stendal 11,8 Prozent zu Buche und damit 0,1 Prozent mehr als im Vormonat. Er belegt damit in Sachsen-Anhalt den vorletzten Platz vor dem Landkreis Mansfeld-Südharz (12,8 Prozent). Insgesamt waren im Monat August 6924 Frauen und Männer im Landkreis Stendal von Arbeitslosigkeit betroffen. Das waren 45 Personen mehr als im Vormonat, aber 530 weniger als vor einem Jahr.

Demgegenüber stehen 919 offene Stellen, die aktuell gemeldet sind. Gesucht werden vornehmlich Helfer in der Lebensmittelherstellung (65 Stellen), Berufskraftfahrer (35 Stellen), Fachkräfte im Gastronomieservice (32 Stellen), Elektriker (31 Stellen), Fachkraft für Schweiß- und Verbindungstechnik (25 Stellen), Fachkräfte in der Wartung für Eisen­bahninfrastruktur (24 Stellen), Büro-, Sekretariatskräfte (23 Stellen), Fachkraft für Kraftfahrzeugtechnik (21 Stellen), Tischler (18 Stellen) sowie Köche (18 Stellen). Mit der gestiegenen Zahl an Stellenmeldungen sieht Nitsch durchaus gute Chancen für die Jugendlichen, die sich nach der Schule oder dem Ende der Ausbildung im letzten Monat noch arbeitslos gemeldet haben, schnell wieder eine Beschäftigung zu finden.

Der Agenturchef macht auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: „Neben den Jugendlichen ist aber auch die Arbeitslosigkeit der ausländischen Mitbürger weiter angestiegen. Diese Personengruppe braucht aufgrund vorhandener Sprachbarrieren unsere besondere Unterstützung bei der Beschäftigungsaufnahme. Angesichts der steigenden Fachkräftenachfrage sind wir auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, und Arbeit ist nun Mal die beste Form, die Menschen zu integrieren.“ 397 Ausländer waren im August ohne Job – 14 mehr als im Juli und 50 mehr als im August des Vorjahres.