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Ausbildung Messe weckt Begeisterung für Berufe

In der Altmark gibt es noch 70 freie Lehrstellen. Die Ausbildungsmesse bringt Betriebe und Azubis in Kontakt.

Von Nora Knappe 22.09.2015, 01:01

Stendal l Da mag es noch so viele Beratungstermine, Info-Broschüren und Internet-Tipps geben – was die Hilfe bei der Wahl der Berufsausbildung angeht, scheint die Ausbildungsmesse der Arbeitsagentur Stendal der Renner zu sein. Diesen Eindruck gewann man jedenfalls am Sonnabend in der Bürgerparkhalle im Berufsschulzentrum, wo nicht nur die sich präsentierenden Firmen dicht an dicht standen, sondern sich auch die Besucher in den Gängen und an den Ständen drängten.

Fast 80 Unternehmen und Institutionen vor allem der Ostaltmark, aber auch aus dem Landkreis Salzwedel stellten sich und ihre Ausbildungsberufe vor. „Die Altmark hat an Ausbildungsmöglichkeiten viel zu bieten und das wollen wir den jungen Leuten mit der Messe gebündelt aufzeigen“, sagte Agenturchef Markus Nitsch und ergänzte: „Viele der ausstellenden Firmen suchen auch für dieses Jahr noch nach Azubis.“ Rund 70 freie Ausbildungsstellen seien derzeit, obwohl das Ausbildungsjahr schon begonnen hat, in der Stendaler Agentur gemeldet.

Dass die Messe Wirkung zeigt, bestätigte Agentur-Pressesprecherin Yvonne Papke am Rande im Volksstimme-Gespräch: „Manche, die sich im vorigen Jahr hier informiert haben, haben dann auch prompt eine Lehrstelle gefunden.“ Und nicht umsonst sind es denn auch überwiegend junge Leute, teils noch in Ausbildung, teils schon in Anstellung, die den Messebesuchern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Glücklich mit ihrer Lehrstelle sind zum Beispiel Kenny Bocionek und David Nicke, die im dritten beziehungsweise zweiten Lehrjahr beim Landbäcker arbeiten. „Es macht einfach Spaß, Gebäcke herzustellen“, sagt David (17), der gerade das Fertigen von Flechtgebäck demonstriert.

Für den 19-jährigen Kenny war die Bäckerlehre zunächst eine Notlösung, denn ursprünglich wollte er Einzelhandelskaufmann werden. Aber auch aus Notlösungen kann Begeisterung erwachsen, hat er festgestellt. Was man ihm beim liebevollen Umgang mit dem Teig durchaus ansieht. Und mit dem frühen Aufstehen haben die beiden kein Problem, denn: „Das ist ja bei Industriebäckern gar nicht so wie bei Privatbäckern“, erklärt David.

Angelika Lemme und Tochter Michelle sind im Zweierpack zur Messe gekommen. Die 15-Jährige hatte ursprünglich vor, Erzieherin zu werden, stellte nach zwei Praktika aber fest, dass ihr das doch nicht so liege. „Krankenpflege klingt interessant“, sagt sie, nachdem sie sich am Stand der Johanniter informiert hat. Dennoch will sie sich auf der Messe auch bei anderen Firmen umschauen, denn „hier kriegt man einen guten Rundum-Überblick“.

Meist seien es die Eltern, die den Gang zur Messe anregten, sagt Yvonne Papke. „Denn mal ehrlich, wer weiß schon mit 14, 15 Jahren, was er später, unter Umständen sein Leben lang, machen möchte?“

Für Kurzentschlossene: Ein Ausbildungsstellencafé findet am Donnerstag, 24. September, (15-17) Uhr in der Arbeitsagentur Stendal statt.