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Unfälle Wild als Gefahr im Berufsverkehr

Wild wechselt meist in der Dämmerung über die Straße - eine Gefahr vor allem im Berufsverkehr.

05.10.2015, 23:01

Stendal (nk) l Im Landkreis Stendal ereigneten sich in diesem Jahr bislang insgesamt 2771 Verkehrsunfälle. In 872 Fällen handelte es sich um Wildunfälle – das waren mehr als 31 Prozent aller Verkehrsunfälle. 2014 waren es im Vergleichszeitraum nur 26 Prozent. Insgesamt wurden im vorigen Jahr 1045 Wildunfälle registriert.

„Grund genug, in diesem Zusammenhang einige Tipps und Hinweise an die Kraftfahrer zu geben“, sagt Verkehrssicherheitsberater Fred Mücke vom Polizeirevier Stendal. Grundlegend gilt: „Wer waldreiche Gebiete durchfährt – und der Landkreis Stendal ist waldreich –, muss das ganze Jahr mit kreuzendem Wild rechnen, entsprechend sind die Wildwechselschilder zu beachten und ist die Geschwindigkeit anzupassen.“

Im Herbst ist die Paarungszeit von Rot- und Schwarzwild. Zudem ist das Wild stark in Bewegung und wechselt auf Grund der Aberntung der Getreide- und Maisfelder häufig den Standort. „Da das Wild besonders in der Dämmerung aktiv wird, fällt der Straßenwechsel oft mit dem morgendlichen oder abendlichen Berufsverkehr zusammen und birgt ein umso größeres Unfallrisiko in sich“, so Mücke. „Hinzu kommen ungünstige Witterungsbedingungen im Herbst wie Nebel und Regen.“

Fred Mücke gibt einige Verhaltenstipps für folgende Situationen:

 

• Wild am Straßenrand:

- auf ausreichend Abstand zum Vordermann achten

- Fahrbahnrand beobachten

- kontrolliert abbremsen, hupen und gegebenenfalls von Fern- auf Abblendlicht umschalten, damit das Wild einen Fluchtweg finden kann

- immer mit mehreren Tieren rechnen

- falls sich eine Kollision nicht mehr vermeiden lässt, Lenkrad gut festhalten

- riskante Ausweichmanöver vermeiden

• Wildunfall – was tun?

- sofort die Unfallstelle sichern: Wagen am Straßenrand abstellen, Warnblinkanlage anschalten und Warndreieck aufstellen

- Information an die Polizei oder, falls bekannt, den zuständigen Jagdpächter

- Flüchtet das angefahrene Wild, die Unfallstelle markieren und Fluchtrichtung merken. Das erleichtert später die Suche nach dem verletzten Tier.

- Kollisionsspuren am Fahrzeug auf keinen Fall entfernen. Das erleichtert die Ermittlungen der Polizei und des Kfz-Sachverständigen der Versicherung.

- Auf keinen Fall totes Wild mitnehmen, dies gilt als Wilderei und wird strafrechtlich verfolgt.

- totes Wild an den Straßenrand ziehen

- Immer daran denken: Das Wild könnte Tollwut haben, deshalb das Tier nicht mit bloßen Händen anfassen.