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Hochschule Wendländer wollen zur Stendaler Kinder-Uni

Die Kinder-Uni Stendal bietet im neuen Semester wieder anspruchsvolle Themen. Zielgruppe sind 8- bis 12-Jährige.

Von Nora Knappe 12.11.2015, 00:01

Stendal l Sie bekommen einen Studentenausweis, eine Matrikelnummer und sitzen im großen Hörsaal. Nur müssen die acht- bis zwölfjährigen Teilnehmer der Kinder-Uni keine Klausuren schreiben, kriegen keine Noten. Dafür aber jede Menge interessanter Vorlesungen: einmal im Monat werden Kindern an der Stendaler Hochschule zusammen mit der Winckelmann-Gesellschaft an einem Sonnabend zwei Themen angeboten.

Am 21. November beginnt das neue Semester und da reicht die Palette von Archäologie und antiken Schönheiten über Götter und Fußballfragen bis hin natürlich zu Kinderrechten (siehe Infokasten). Letzteres ist den Organisatoren ein Herzensanliegen, denn Kinder und ihre Bedürfnisse sind auch Kernthema für den Studiengang Angewandte Kindheitswissenschaften, aus dem Dozenten und Studenten die Kinder-Uni organisieren und wissenschaftlich begleiten.

Anspruchsvoll und aktuell geht es bei den Vorlesungen durchaus zu – das zeigen zum Beispiel die Auftaktvorlesung über „Malalas Kampf für Kinderrechte“ oder auch das Referat am 27. Februar über die Zerstörung archäologischer Denkmäler durch Terroristen.

Den Dozenten mache diese Form der Vorlesung großen Spaß, wie Stephanie Bruer von der Winckelmann-Gesellschaft am Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Semesters berichtete: „Das ist eine gute Herausforderung für jeden Wissenschaftler, sich die Dinge so klarzumachen, wie man sie Kindern nahebringt. Und Kinder sind ein sehr kritisches Publikum.“

Die Veranstaltungsreihe ist beliebt: Zu jeder Vorlesung kommen rund 90 Kinder, manchmal auch wesentlich mehr. „Das sind einmalig gute Zahlen“, sagte Professor Raimund Geene, „gerade angesichts der Tatsache, dass wir die Kinder-Uni seit acht Jahren kontinuierlich durchführen.“ Das sei nicht selbstverständlich, in anderen Städten gebe es Kinder-Unis oftmals nur sporadisch. In Lüneburg wurde die Kinder-Uni jetzt sogar eingestellt. Für Stendal bedeutet das Zuwachs: „Wir haben eine Anfrage von Kindern einer Hochbegabtenförderung aus dem Wendland, die sich nun bei uns anmelden möchten“, berichtete Falko Leonhardt.

Nicht alle potenziellen Kinder-Uni-Teilnehmer melden sich von selbst. „Unsere große Aufgabe ist, auch Kinder aus bildungsfernen Schichten zu erreichen“, sagte Professor Michael Klundt. Darum gebe es inzwischen gesonderte Freitagsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Grund- und Sekundarschulen.

Weitere Informationen unter www.kinderuni-stendal.de