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Gala in Stendal Nicole: Hit nicht oft genug gesungen

Die Gruppe „Wind“ als dreifache Grand-Prix-Teilnehmer und Nicole begeisterten am Freitagabend im „Schwarzen Adler" die rund 400 Gäste.

Von Volker Langner 14.12.2015, 00:01

Stendal l Bis sieben nach elf am späten Abend mussten sich die Besucher gedulden, ehe Nicole ihren Siegertitel vom Grand Prix 1982 in England anstimmte – „Ein bisschen Frieden“. Es war wohl auch der emotionalste Moment der PS-Lotterie-Gala. Auch weil die Sängerin das Lied mit nachdenklichen Worten einleitete.

Wie oft sie den Titel gesungen habe, den sie selbst als „Jahrhundertlied“ bezeichnete, wisse sie nicht, sagte sie. „Aber ich habe ihn nicht oft genug gesungen“, erklärte sie, auf Krieg und Terror verweisend, nannte Syrien, den Ukraine-Konflikt, die Anschläge von Paris.

Natürlich sang die Saarländerin, die verriet, dass sie im August zum zweiten Mal Oma geworden ist, bei ihrem ersten Auftritt in Stendal auch viele ihrer anderen Hits. Dazu zählte „Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund“. Er gehöre zu ihr, passe zu ihr. „Ich habe mir immer gesagt, wer zu hoch fliegt, kann tief fallen“, sagte Nicole im Gespräch mit Volksstimme. Sie sei auch nicht nach ihrem Grand-Prix-Erfolg als damals erst 17-Jährige abgehoben. Ein „Handvoll guter Freunde“, mit denen sie schon vor ihren großen Erfolgen verbunden war, ihr Ehemann, mit dem sie über 30 Jahre verheiratet ist, und die Familie gäben ihre Haftung und sorgten für Bodenständigkeit.

Vor dem abendlichen Auftritt nahm sie Stendaler Weihnachtsmarktboden unter ihre Füße. „Zumeist ist zu wenig Zeit, um sich die Auftrittsorte anzuschauen. Diesmal war ich schon gegen Mittag hier, weil wir angesichts der langen Anfahrt von über 600 Kilometern eine Zwischenübernachtung eingelegt hatten. Als wir ins Hotel kamen, habe ich den Weihnachtsmarkt gesehen. Das war ja wie eine Einladung“, erzählte die zweifache Mutter, die im „Schwarzen Adler“ übernachtete. Erkannt sei sie zwischen den Buden nicht worden. „Ich habe da meine Tricks, beispielsweise eine große Sonnenbrille“, plauderte Nicole, die sich auch mit Pferdeschwanz und Käppi „maskiert“ hatte.

Nicole war nicht der einzige Grand-Prix-Star auf der Stendaler Bühne. Vor ihr sorgte schon die Gruppe „Wind“, die dreimal bei dem Gesangswettstreit die deutschen Farben vertreten hatte, bei den Schlagerfans für Stimmung. Natürlich hatte sie die Titel „Für alle“ und „Lass die Sonne in dein Herz“ im musikalischen Gepäck, mit denen sie 1985 und 1987 jeweils Zweite geworden waren. Dabei erwiesen sich die Stendaler als (mit)sangesfreudig und textsicher, wie auch bei einem Medley von Ohrwürmern wie „Rote Lippen soll man küssen“ und „Liebeskummer lohnt sich nicht“.

In der von Andreas Mann moderierten Gala gestalteten zudem das Gesangsduo „Die Himmelsstürmer“, das Showballett und die Akrobaten von „La Metta“ das Programm.

Lachsalven provozierte Andreas Römer. Der Bauchredner führte nicht nur einen amüsanten Dialog mit seinem Stoff-Alligator. Er holte sich drei Männer aus dem Publikum auf die Bühne, verpasste ihnen eine Mundmaske, die er per Fernbedienung steuerte, und sprach quasi aus dem Bauch heraus für sie – urkomisch, auch weil das Trio nach erster Aufregung gestenreich Römers Worte unterstrich.

Für ein weibliches Trio dürfte es ein besonders schöner Abend gewesen sein. Zwei Frauen gewannen bei der PS-Lotterie der Sparkasse 5000 beziehungsweise 500 Euro. Eine Stendalerin landete bei der Ermttlung einer dreistelligen Glückszahl am Abend den Volltreffer und gewann einen Wellness-Kurztrip. Über die PS-Lotterie unterstützt die Kreissparkasse gemeinnützige Organisationen, Institutionen und Vereine. Wie Vorstandsmitglied Paul Rodermann sagte, flossen daraus in diesem Jahr 90 000 Euro.