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Familienbesuch Sternsinger bringen Segen

Am Wochenende haben die Sternsinger die ersten Familien besucht und ihnen den Segen gebracht.

Von Thomas Pusch 04.01.2016, 00:01

Stendal l Minus sieben Grad, ein eisiger Wind, da können sich viele sicherlich etwas Besseres vorstellen, als in der Stadt unterwegs zu sein. Doch die Sternsinger, die sich am Sonntagnachmittag auf dem Hof der katholischen Kirche St. Anna treffen, sind von der guten Sache überzeugt. Marie Sibbe (9) freut sich, dass Spenden gesammelt werden, und auch das Singen mache sehr viel Spaß. „Es macht auch Spaß, zusammen durch die Stadt zu gehen“, fügt die neunjährige Antonia Lawson hinzu. „Weil wir etwas Gutes tun“, hat sich Helena Pötzsch (8) nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr entschieden, wieder mit dabei zu sein. Und ihren Bruder Johann (7) gleich mitgebracht. Jüngster Sternsinger ist der vierjährige Benedikt Lawson, der sich auf die Süßigkeiten bei den Familien freut. Ältester in der Riege ist Johannes Osterburg. So ganz genau weiß er nicht mehr, zum wievielten Mal er dabei ist. „Schon relativ oft“, meint der 17-Jährige, der nicht mit Umhang, Krone oder Turban ausgestattet ist, dafür aber mit einer Trompete.

Acht Stationen hat die Gruppe für den Sonntag auf der Liste. Am Donnerstag, dem Dreikönigstag folgen weitere. Insgesamt sind vier Gruppen in Stendal und Umgebung unterwegs. Erste Adresse ist die Familie Weihrauch in der Weberstraße. Sie lassen die Sternsinger Jahr für Jahr zu sich kommen. „Uns ist es wichtig, den Segen für Menschen, die in dieses Haus kommen, zu erhalten“, erklärt Uta Weihrauch. Außerdem findet sie gut, dass für arme Kinder Geld gesammelt wird und dass dadurch die hiesigen Kinder teilen lernen. Schokolade hat die Familie für alle Sternsinger genügend auf den Wohnzimmertisch gestellt.

„Segen bringen. Segen sein. Respekt für dich, für mich, für Andere – in Bolivien und weltweit“, so lautet das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Bolivien ist das aktuelle Beispielland, das Leitwort soll auf die Bedeutung des Respekts im Umgang miteinander aufmerksam machen, und darauf, dass mangelnder Respekt mit Ausgrenzung, Missachtung und Diskriminierung zusammenhängt.

Neben den Besuchen von Familien haben die Sternsinger auch mehrere Seniorenheime, den evangelischen Kindergarten, die Senioren-WG an der Stadtseeallee sowie Visiten bei Oberbürgermeister Klaus Schmotz, der Kreissparkasse und der Volksbank anstehen.

Im vergangenen Jahr haben die Sternsinger deutschlandweit mehr als 45,5 Millionen Euro gesammelt. Die rund 330 000 beteiligten Sternsinger und ihre etwa 90 000 erwachsenen Begleiter in 10 515 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten erzielten damit das zweithöchste Ergebnis seit Beginn der Aktion 1959. Unterstützt werden damit weltweit mehr als 1600 Projekte für Kinder in Not.