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Pferdebahn Neue Garage im Tangermünder Tor

Die historische Stendaler Pferdebahn ist restauriert. Nun geht es um eine Garage und den dauerhaften Betrieb des Gefährts.

Von Bernd-Volker Brahms 29.02.2016, 00:01

Stendal l Am Ende der öffentlichen Sitzung zur Zukunft der Stendaler Pferdebahn gab es am Freitagabend eine wahre Überraschung. Als künftige Garage für das mühsam restaurierte Gefährt favorisiert der Husarenverein das Tangermünder Tor. „Die Maße stimmen und auch die Denkmalbehörde spielt mit“, sagte Peter Krupp, der Vorsitzende des Traditionshusarenvereins, unter dessen Regie der Wagen Nummer 4 der historischen Pferdebahn in den vergangenen sechs Jahren restauriert und rekonstruiert wurde.

Um einen dauerhaften Stellplatz unter dem historischen Stadttor einrichten zu können, müsste von einer Seite ein Gittertor und von der anderen Seite eine zweiflügelige Tür eingebaut werden, sagte der Vorsitzende. Man könne auch darüber nachdenken, noch vorhandene Schienen dort zu verlegen. „Wir haben noch sechs Meter der ursprünglichen Gleise“, so Krupp. Gitter und Tür würden rund 16 000 Euro kosten.

Die Bedingungen wären so gut, dass die Bahn selbst im Winter dort stehen könnte, ohne zu verwittern, erläuterte Michael Trösken, der sich in den vergangenen Jahren bei der Restaurierung der Bahn besonders stark eingesetzt hatte. Allerdings könne die Bahn auch weiter im Winter im Hangar des Flugplatzes Borstel untergestellt werden.

Als Alternative zur Stellplatzlösung im Tangermünder Tor hat der Husarenverein noch die Option, ein Gebäude bei Alstom anzumieten. „Dort hätten wir einen idealen Platz und könnten auch noch ein Museum und einen Wartesaal für die Gäste, die mit der Bahn fahren möchten, einrichten“, sagte Krupp. Allerdings müsste der Verein dann 450 Euro Miete pro Monat erwirtschaften. Außerdem müsste das Gebäude saniert werden.

Allerdings zeichnete sich am Freitag noch keine konkrete Lösung ab, wie die Pferdebahn künftig überhaupt betrieben werden soll. „Wir können es als Verein nicht“, sagte Peter Krupp. Als Varianten kämen ein privater Betreiber oder ein Pferdebahnverein in Frage.

Es werde schwer werden, eine Möglichkeit zu finden, bei der die Bahn regelmäßig unterwegs ist und nicht nur drei-, viermal im Jahr. Als Kostenfaktoren zählte er Versicherungen auf, die rund pro Jahr 1800 Euro ausmachen, sowie die Bereitstellung der Pferde. „Eine Ausfahrt kostet uns 200 Euro“, sagte Krupp. Einzeltickets müssten mindestens sechs Euro kosten.

Er wies auf Döbeln hin, wo ein Verein eine Pferdebahn regelmäßig betreibt. „Dort sind mehrere Institutionen wie Stadt, Landkreis und Bahn Mitglied und zahlen jährlich 800 Euro Beitrag“, sagte Krupp. Ein ähnliches Konstrukt sei auch für Stendal denkbar.