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Kunstprojekt Mit Kunst Geschichten erzählen

Die Stendaler Lichttage finden 2016 zum zweiten Mal statt. Nun wurden erste Ideen für das dreitägige Festival vorgestellt.

Von Thomas Pusch 23.03.2016, 00:01

Stendal l Nach dem großen Erfolg war es eigentlich schon im Herbst vergangenen Jahres klar: Die Stendaler Lichttage werden wiederholt. Die Kaschade-Stiftung, Initiator der Veranstaltung, übernimmt mit 20.000 Euro die Hälfte der Kosten. Damit soll der Veranstaltung eine finanzielle Sicherheit gegeben werden, wie Hans-Jürgen Kaschade am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärte. Herbert Cybulska ist wiederum künstlerischer Leiter und stellte erste Ideen vor.

Die Lichttage sollen sich vom 20. bis 22. Oktober im Areal zwischen Altmärkischem Museum, Klostergarten, Pulverturm, Tangermünder Tor und Alstom abspielen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Alstom, die Werkshalle ist auch Titelbild der Veranstaltung. Doch dabei werden die anderen Orte nicht untergehen. Die Hamburger Künstlerin Sigrid Sandmann wird im Sommer für eine Woche in die Stadt kommen, sich die Bauwerke ansehen, mit Bürgern ins Gespräch kommen. Daraus entsteht dann eine Wortinstallation. Ähnliche Werke hat sie schon in Dessau und Hildesheim geschaffen. „Sie ist schon ganz begeistert von der Stadt“, sagte Cybulska. Im Klostergarten fiel sein Blick auf die Mauer mit ihren Nischen. Und die sollen mit Flammen in Szene gesetzt werden. Mit der Feuerwehr laufen bereits Gespräche wie diese Idee gleichermaßen wirkungsvoll und sicher umgesetzt werden kann.

Videoinstallateur Michael Krüger wird sich des Tangermünder Tors annehmen. „Das wird keine ruhige Angelegenheit, sondern etwas mit Blitz und Donner“, deutete der künstlerische Leiter an. Dem Tangermünder Tor misst er eine besondere Bedeutung zu, als Schnittstelle zwischen der älteren Vergangenheit, zu der auch der Klostergarten und der Pulverturm gehören, und der jüngeren Vergangenheit, die in die Gegenwart reicht, symbolisiert durch Alstom.

Dafür hat sich Laurenz Theinert etwas ausgedacht. Der Hannoveraner Lichtkünstler wird mit einer Computertastatur Linien und grafische Formen in den Raum zaubern. Dazu ertönen Industrieklänge. „Da sind Elemente aus der Weltmusik und Jazz dabei, sie sind poetisch, aber laut“, beschrieb Cybulska. Die Bremer Künstlerin Katharina Berndt wird Installationen ins Klosterambiente einbauen und die Schauspielerin Claudia Tost wird zusammen mit der Kunstplatte einen kulturellen Hinterhof schaffen. Auch einen fotografischen Part soll es bei den Lichttagen geben, dazu sollen diesmal regionale Künstler beitragen.

Überhaupt ist der Grundgedanke der Lichttage 2016 anders als bei der Premiere auch auf regionale Kreative zu setzen. „Da sind alle Anregungen willkommen“, sagte Kaschade. Seine Stiftung hat die Organisation der Veranstaltung zwar an die Stadt abgegeben, ist als Impulsgeber und Förderer aber nach wie vor fest eingebunden. Zahlreiche Sponsoren sind bereits mit an Bord, weitere Förderer gern gesehen.

„Nicht die Stadt und der Steuerzahler sollen die Kosten tragen, sondern Privatleute und die Wirtschaft sollen sich engagieren“, betonte Kaschade. Bis Ende Mai soll das künstlerische Programm stehen. Es wird darum gehen, Geschichten zu erzählen. „Wir wollen nicht einfach nur Gebäude beleuchten“, sagte der Stiftungsvorsitzende.