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Senioren Länger wohnen im eigenen Zuhause

Mit einem Quartiersmanagement will der Kreisverband Östliche Altmark das Leben von Senioren in Stendals Altstadt verbessern.

Von Donald Lyko 22.04.2016, 01:01

Stendal l Sie kennen sich seit Monaten, und doch mussten sich die Strickfrauen, die sich alle zwei Wochen in den Räumen des Quartiersmanagements treffen, am Dienstag neu sortieren. Denn erstmals fand ihre gesellige Handarbeitsrunde in der Frommhagenstraße 21 statt. Dorthin sind die Ulrike Walkowiak und Ute Friedrichsdorf in der vergangenen Woche umgezogen.

Als im September 2014 das Projekt Quartiersmanagement Altstadt Stendal, das bis Ende 2017 von der Deutschen Fernsehlotterie finanziert wird, unter dem Dach des DRK-Kreisverbandes Östliche Altmark gestartet wurde, wurden Räume im Seniorenzentrum „Am Schwanenteich“ bezogen. Von dort aus koordinierten die beiden Frauen Veranstaltungen, Vorträge, Gesprächsrunden und Treffen mit Partnern. Zu denen gehört der Stadtseniorenrat ebenso wie die Freiwilligen-Agentur, das Mehrgenerationenhaus Färberhof und die Polizei mit Präventionsangeboten für ältere Bürger. Ein Thema, das offenbar interessiert, denn die Vorträge der Beamten sind immer sehr gut besucht.

„Ziel unseres Projektes ist es, das Leben der Senioren in Stendals Altstadt zu verbessern“, bringt es Ulrike Walkowiak auf einen kurzen Nenner. Ihren Blick richten sie dabei hauptsächlich auf die Altstadt (also die Region innerhalb des Walles), doch auch Stendaler, die in anderen Stadtteilen leben, werden bei Problemen oder Fragen nicht abgewiesen. Denn es gehe darum, „dass die älteren Menschen möglichst lange in ihrem eigenen Zuhause wohnen können“, erklärt Ute Friedrichsdorf. Um das zu erreichen, arbeiten die beiden Quartiersmanagerinnen nicht nur mit den Betroffenen selbst zusammen, sondern auch mit deren Angehörigen.

Zur Arbeit gehört die Beratung zu ganz unterschiedlichen Themen, das Herstellen von Kontakten, zum Beispiel zu Pflegediensten, Behörden oder ehrenamtlichen Helfern. Es geht um Fragen der Wohnraumberatung, der Barrierefreiheit, aber auch um seniorengerechte Sitzbänke, einem schon laufenden Gemeinschaftsprojekt mit der Altmärkischen Bürgerstiftung. Auch die Bitte um Beleuchtung im August-Bebel-Park – die hat der Stadtrat in der vergangenen Woche beschlossen – sei aus der Arbeit des Quartiersmanagements entstanden, berichtet Ulrike Walkowiak. Zuvor hatte es eine Quartiersbegehung gegeben, bei der ältere Mitbürger auf Dinge aufmerksam machen konnten, die sie stören oder für die sie eine Verbesserung wünschen. Nach der Runde hatte der DRK-Kreisverband einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung formuliert.

Sitzbänke und Beleuchtung, für die Quartiersmanagerinnen sind das schon zwei ganz konkrete Beispiele dafür, wohin der Weg führen soll. Nicht nur in Stendal, denn auch in Tangermünde sind Ulrike Walkowiak und Ute Friedrichsdorf aktiv. Feste Sprechzeiten haben sie nicht, Termine sollten vereinbart werden (siehe unten).

Um sich und das Projekt Quartiersmanagement noch bekannter zu machen, findet am 20. Mai ein Quartiersfest auf dem Winckelmannplatz statt – die Veranstaltung des Stendaler Kreisverbandes zum Weltrotkreuz-Tag, der am 8. Mai begangen wird. Das Fest steht unter dem Motto „Zeichen setzen für unsere Stadt“. Zwischen 14 und 18 Uhr gibt es ein abwechslungsreiches Programm, mit dem sich der DRK-Kreisverband vorstellt, bei dem sich Partner wie das Flechtwerk Demenz, die Freiwilligen-Agentur, das Krankenhaus Seehausen oder der Mehrgenerationenhaus-Verein präsentieren. Moderiert von Christina Kruft gibt es ein Bühnenprogramm mit Sängerin Maria Hellge (Seemannslieder), Kinderauftritten, Julia Lehmann (Popmusik) und der Frauentanzgruppe Amicus. Eingeladen sind die Gäste zu Gratis-Kaffee, denn die Stendaler beteiligen sich an der DRK-Aktion „Kein kalter Kaffee“ – eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Kontakt: Telefon 03931/589 87 95, Mobilfunk 0162/286 54 38, E-Mail: u.walkowiak@drk-stendal.de