1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Klettern gegen die Traurigkeit

Für Kinder Klettern gegen die Traurigkeit

Das Trauernetzwerk Altmark bietet einen speziellen Klettertag in Stendal: für Kinder, die von Trauer betroffen sind.

Von Nora Knappe 29.04.2016, 20:00

Stendal l Durch Phasen der Trauer muss man sich manchmal sprichwörtlich durchhangeln. Manchmal möchte man sich auch einfach nur hängenlassen. Dann bekommt man womöglich aber auch gesagt: Lass dich nicht hängen! – All dies verbindet sich in einem Angebot des Trauernetzwerks Altmark, das sich speziell an Kinder zwischen 8 und 14 Jahren richtet: ein Klettertag im Hochseilgarten Stendal.

„Wir laden Kinder zwischen 8 und 14 Jahren ein, die in der zurückliegenden Zeit in irgendeiner Weise von Trauer betroffen waren“, sagt Ulrich Paulsen, der die Idee zu dem Klettertag zusammen mit Dorothee Oesemann und Angelika Beyer hatte, die drei bilden das Trauernetzwerk Altmark.

Bei dem Klettertag, der von einer Fachkraft vom MAD-Club begleitet wird, geht es in erster Linie um das gemeinschaftliche Erleben, um eine besondere Erfahrung, die für manch einen sicher auch eine Mutprobe ist. Aber es ist keine psychologische Beratung oder Betreuung und hat auch nichts mit Selbsthilfegruppe zu tun, bekräftigt Paulsen. „Es soll ein Vormittag der lockeren Begegnung sein, bei dem die Kinder auch merken: Sie sind mit ihrer besonderen Situation nicht allein, und es ist auch nicht unnormal zu trauern, sei es nach einem Todesfall oder auch nach Trennung der Eltern.“

Dorothee Oesemann hat das Klettern selbst ganz begeistert: „In den Seilen zu hängen, ist eine Erfahrung für sich“, erinnert sie sich an eigene Erlebnisse in Hochseilgärten in Kärnten oder im Harz. Und das Wissen des Gehaltenwerdens, das Vertrauen in die Sicherheit, die andere dabei geben, sei enorm wichtig und stärkend. Außer dem Kletterparcours gibt es auch Spiele und Malen, und zum Abschluss wird gegrillt.