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Jugendwehr Treppensturz im Haus der Gefahren

Mehr als 100 Mädchen und Jungen aus Jugendfeuerwehren der gesamten Altmark waren am Sonntag in Tangermünde zu Besuch.

Von Anke Hoffmeister 31.05.2016, 01:01

Tangermünde l Ein blaues Meer war am Sonntag kurz vor 10 Uhr auf dem Tangermünder Marktplatz zu sehen. Kein Wasser, sondern Mädchen, Jungen und Erwachsene, die Mitglieder in Feuerwehren der Altmark sind. In ihren meist blauen Anzügen bildeten sie eine einheitliche Menge, die vor der Bühne auf Bänken Platz genommen hatte, um der Eröffnung der Straße der Jugendfeuerwehr zu lauschen.

Thomas Voß, Landesjugendfeuerwehrwart, hatte unter anderem einige Zahlen mitgebracht. „Im vergangenen Jahr haben wir die 12 000er Marke geknackt“, berichtete er stolz. Die 1252 Jugendfeuerwehren im Land haben 12 176 Mitglieder. In den aktiven Dienst gingen im vergangenen Jahr 897 junge Kameraden, 288 davon waren weiblich.

Zur Straße der Jugendfeuerwehr waren am Sonntag aus den Regionen Stendal, Salzwedel und Gardelegen Abordnungen nach Tangermünde gekommen. Besonders stark vertreten war der Landkreis Stendal, der durch eine Vielzahl an Jugend- und auch Kinderwehren in der Kaiserstadt auf sich aufmerksam machte.

Mit einem kleinen Theaterstück, das die Kinderfeuerwehr Jeseritz, Stadt Gardelegen, aufführte, begann der Tag auf dem Marktplatz. Später gab es noch eine Kinderstafette zu sehen. Durch einen Kriechtunnel ging es zu einem Verletzten, an dem Erste-Hilfe-Handgriffe gezeigt wurden. Von dort aus führte der Weg zur Kübelspritze, an die ein Schlauch angeschlossen war. Mit dem Wasserstrahl mussten Plastikflaschen umgestoßen werden.

Die Landesjugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt war mit einem Informationsstand auf dem Marktplatz dabei. Die Mitglieder verteilten nicht nur jede Menge grüne Heliumballons mit dazugehörigen Postkarten. „Wir haben uns dort ein Demokratie-Quiz geholt“, berichteten Mitglieder der Badinger Jugendwehr und waren eifrig damit beschäftigt, die richtigen Lösungen zu finden. Und wenn sie bei einer Aufgabe nicht wussten, ob A, B oder C richtig sein könnte, „dann erschließt es sich am Ende aus dem Lösungswort“, sagte einer der Jugendlichen.

Das Wort „Teilhaben“ mussten die einzelnen Antworten zum Schluss ergeben. Die Badinger hatten es ziemlich schnell herausgefunden. Für die richtige Lösung gab es für alle Mitstreiter direkt kleine Preise zu gewinnen.

Ein Besuchermagnet waren bei der Straße der Jugendfeuerwehr das „Haus der Gefahren“ und das „Rauchdemohaus“. Stephanie Möbus, Fachbereichsleiterin der Kinderfeuerwehren im Landesjugendfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt, ließ die kleinen und großen Betrachter per Knopfdruck verschiedene Situationen in dem Simulationshaus erleben. Mit Vorher-Nachher-Bildern konnte sie zeigen, wie es beispielsweise aussehen könnte, wenn jemand mit brennender Zigarette im Sessel sitzend einschläft. Sie machte mit Hilfe des Hauses auch deutlich, wie wichtig es ist, Fluchtwege frei zu halten. „Warum fällt der Junge die Treppe runter?“, wollte ein Kind wissen. In Eile, weil es brennt, rutscht er auf Dingen aus, die auf der Treppe liegen oder dort abgestellt wurden.

Bis zum Nachmittag hatten nicht nur die Kinder- und Jugendwehren, sondern auch die Besucher des 5. Tangermünder Spargelfestes die Gelegenheit, alle Angebote rund um das historische Rathaus für sich zu entdecken. „Unser Hauptanliegen ist es, mit dieser Straße vor allem Kinder und Jugendliche für die Arbeit in der Feuerwehr zu gewinnen“, sagte Thomas Voß am Rande der Veranstaltung.

Die Straße der Jugendfeuerwehr ist am 11. Juni in Dessau-Roßlau zu erleben, danach vom 9. bis 11. September zum Sachsen-Anhalt-Tag in Sangerhausen und am Tag der Deutschen Einheit in Magdeburg.