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Tiergarten-Imbiss Investor wünscht sich große Variante

Für den neuen Imbiss im Stendaler Tiergarten gibt es einen Interessenten, der auch selbst in den Bau investieren würde.

Von Donald Lyko 10.11.2016, 02:00

Stendal l Anfang nächsten Jahres muss die Entscheidung fallen: Soll es künftig im Stendaler Tiergarten einen Imbiss ohne oder mit Gastraum geben. Die kleine Variante, also nur ein reiner Zweckbau für die Imbissversorgung im Tiergarten und in Richtung Stadtsee, würde nach jetziger Schätzung rund 254 000 Euro kosten. In der Summe enthalten sind auch Ver- und Entsorgungsanschlüsse, die erneuert werden müssen, erklärte Georg-Wilhelm Westrum, Leiter des Amtes für Stadtumbau und Sanierung, am Dienstagabend im Kultur- und Schulausschuss. Die große Variante, also ein Imbiss mit einem Gastraum mit 20 Sitzplätzen und den dann erforderlichen Sanitärräumen würde die Stadt rund 454 000 Euro kosten. In den Summen sind die Abrisskosten für das jetzige Gebäude enthalten.

Der potenzielle Investor würde die große Variante begrüßen, würde den Gastraum zum Beispiel auch für Feiern anbieten wollen, gab Bärbel Tüngler, Amtsleiterin Wirtschaft und Liegenschaften, ein Gespräch wieder. Eine Investorenlösung wäre für die Stadt die kostengünstigste Variante. Heißt: Die Stadt könnte dem Investor die 300 bis 350 Quadratmeter große Fläche zum Beispiel in Erbbaupacht zur Verfügung stellen, er finanziert dafür den Bau.

Dazu wäre er grundsätzlich bereit, sagte René Nowak, der sich während der Sitzung als möglicher Investor vorstellte, doch am liebsten würde er es sehen, wenn die Stadt selbst die große Variante umsetzt und das Gebäude verpachtet. Nowak, Betreiber von „Novi‘s Imbiss“, hat schon in dieser Saison die Tiergartenbesucher versorgt. „Es macht uns Spaß im Tiergarten“, versicherte er. Für sein Vorhaben hat er bereits Pläne erstellen lassen – und unter dem Strich könnte er für rund 100 000 Euro weniger bauen. In dem Gastraum möchte er Kindergeburtstage, Familienfeiern und andere Veranstaltungen anbieten, geplant sind zudem Plätze im Außenbereich. Und damit die Wirtschaftlichkeit gegeben ist, soll ganzjährig geöffnet sein. „Der Standort ist super“, sagte Nowak.

Im Kultur- und Schulausschuss gab es eine Diskussion darüber, ob der jetzige Standort beibehalten werden soll. Dafür plädierte Tiergartenleiterin Anne-Katrin Schulze: „Er liegt zentral an der Bühne, bei Veranstaltungen müssen die Gäste dort versorgt werden.“ Dafür sprach sich auch Georg-Wilhelm Westrum aus, „denn der Standort sollte möglichst nah am Stadtsee-Rundweg liegen, und das ist gegeben“.

Für SPD-Stadtrat Herbert Wollmann stellt sich die Frage gar nicht: „Wir sollten froh sein, einen Investor gefunden zu haben, und es mit einer Standort-Diskussion nicht komplizierter machen.“

Die Stadtverwaltung werde nun eine Vorlage erarbeiten. Ihr Vorschlag: Wenn die Stadt bezahlt, dann sollte die kleine Variante umgesetzt werden, bei der großen plädiert sie für das Investorenmodell. Bis zum Beschluss sollen auch noch einige technische Details geklärt werden. Unter anderem, mit welcher Sicherungsanlage verhindert werden kann, dass Besucher vom Stadtsee den Gastraum betreten oder sich in den Gastronomie-Außenbereich setzen und dann weiter in den Tiergarten gehen, ohne dort Eintritt zu bezahlen.

Vom Stadtrat muss beim Investorenmodell auch entschieden werden, ob die Erbbaupacht ausgeschrieben oder gleich an den bisher einzigen Bewerber vergeben werden soll.