Kunstrasenplatz Symbolischer Anstoß

Der Kunstrasenplatz von Post SV Stendal ist fertig, Lok hofft auf Fertigstellung vor Weihnachten.

Von Thomas Pusch 08.12.2016, 00:01

Stendal l Es ist vollbracht. Am Mittwochvormittag wurde der Kunstrasenplatz des Post SV Stendal eröffnet, am Nachmittag erstmals bespielt – von Gästen des ASV Weiß-Blau Stendal. „Fleiß ist die beste Form der Leidenschaft“, zitierte Vereinspräsident Rico Goronci Thomas Mann. Warum allerdings stecke man soviel Fleiß in die ehrenamtliche Arbeit, wieso verbringe man Stunden im Auto, um Kinder zu Auswärtsspielen zu fahren – 2500 Kilometer im Jahr – oder opfere viel Zeit für Papierkram, die eigene Steuererklärung sei doch schon aufwändig genug. „Für Momente wie genau diesen“, sagte Goronci. „Wir haben etwas geschaffen, Hoffnung gehabt, gekämpft, nie aufgegeben“, zählte er auf.

Bereits 2012 hatten sich die Postler erstmals um einen Kunstrasenplatz bemüht, doch es scheiterte stets an den Fördermitteln. In diesem Jahr lief es anders. Zu dem 207.000-Euro-Projekt steuert der Kreissportbund 27.500 Euro zu, das Land gibt 65.000 Euro, die Stadt 20.000 Euro und von Lotto Sachsen-Anhalt kommen 33.000 Euro. Der Verein selbst trägt einen Eigenanteil von 56.000 Euro. Um diese Summe zusammenzubekommen, hat man sich in Röxe einiges einfallen lassen. So wurden symbolische Grashalme für einen Euro verkauft, Sponsoren konnten sich für eine bestimmte Summe einen Platz auf der Ehrentafel sichern. Und zahlreiche Mitglieder packten ehrenamtlich und tatkräftig mit an. Lediglich die Anlage selbst wurde von einer Firma errichtet, für Umrandung, Zaun und Ballfanganlage sorgten die Postler selbst.

Die beiden Vereine, die in diesem Jahr ein Kunstrasenprojekt begonnen haben, seien gar nicht so weit auseinander, was die Anzahl der Mannschaften und der Mitglieder angehe. Bei den Spielklassen, dem Budget und der Zahl der Spielorte sei Lok natürlich vorn. „Das große Säbelrasseln der ähnlichen aber doch unterschiedlichen Projekte war auch nicht mein Ziel“, fügte er hinzu. Ein gemeinsamer Hersteller hätte vielleicht die Kosten minimiert, aber das könne er nicht mit Sicherheit sagen.

Freuen konnte er sich über eine Spende in Höhe von 2185 Euro. Den symbolischen Scheck überreichte Norbert Hasenöhrl von der Allianz-Versicherung aus Schönhausen.

Bei Lok Stendal laufen die Arbeiten indes auch auf Hochtouren. „Der Kunstrasen wird gerade verklebt, dafür sind Plusgerade notwendig, also muss das Wetter mitspielen“, sagte Vize-Präsident Ralf Troeger. Wenn es keinen Frost gebe, könnte der Kunstrasenplatz noch vor Weihnachten fertiggestellt werden.