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Krankenhaus Partnerin für die Azubis

Anja Meyer ist als Ausbildungsbeauftragte im Stendaler Johanniter-Krankenhaus tätig.

Von Volker Langner 18.02.2017, 00:01

Stendal l Sie vergibt Termine, managt die Patientenaufnahme, brennt CD mit Untersuchungsaufnahmen – Anja Meyer arbeitet in der Röntgenaufnahme des Johanniter-Krankenhauses in Stendal. Das allerdings ist nur ein Teil ihrer Tätigkeit. Die junge Frau ist Ausbildungsbeauftragte für medizinische Fachangestellte.

Seit fast sieben Jahren kümmert sie sich um die angehenden Arzthelferinnen, die sich hinter dem moderneren Begriff der medizinischen Fachangestellten verbergen und in den Praxen des Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) ihre praktische Ausbildung absolvieren. Anja Meyer kommt bereits bei der Auswahl der Azubis zum Zuge. Sie bearbeitet die Bewerbungen, führt gemeinsam mit Dr. Andreas Trulsen, Ausbildungschef der medizinischen Fachangestellten, die Bewerbungsgespräche und spricht dann auch bei deren Auswahl ein Wörtchen mit.

Unter anderem erstellt sie die sogenannten Rotationspläne, die den Einsatz der Azubis während der dreijährigen Ausbildung in den MVZ-Praxen festlegt und koordiniert. „Zehn Praxen gibt es hier bei uns. Die Azubis sollen möglichst viele durchlaufen“, erzählt Anja Meyer.

Gegenwärtig erhalten im MVZ Stendal acht Azubis und zwei Umschüler ihre Ausbildung. „In diesem Ausbildungsjahr haben erstmals vier Azubis angefangen. Sonst waren es zumeist zwei. Aber wir hatten diesmal viele gute Bewerbungen – deshalb der Anstieg“, berichtet die Ausbildungsbeauftragte. Und sie fügt an: „Wir freuen uns über jede Bewerbung.“

Was aber sollten angehende Arzthelferinnen mitbringen? „Sie müssen dem Johanniter-Leitbild folgen, also die Würde des Patienten achten“, nennt Anja Meyer als Erstes und setzt fort: „Ein Mindestmaß an Offenheit und Freundlichkeit halte ich für wichtig.“ Weitere Punkte seien ein „guter Realschulabschluss und ordentliche Bewerbungsunterlagen“.

Es sei keinesfalls so, dass eine Arzthelferin lediglich an der Anmeldung sitzt. Die Aufgaben seien vielseitig. Das, so Anja Meyer, spiegele sich natürlich in der Ausbildung wider. Die beinhaltet sowohl Verwaltungsarbeiten wie das Schreiben von Arztbriefen und Abrechnungen als auch medizinische Tätigkeiten wie Blut abnehmen, Urin-Kontrolle, Blutdruckmessung. „Unsere Arbeit ist abwechslungsreich, jeder Tag ist anders“, fasst Anja Meyer zusammen.

Darauf war die gebürtige Genthiner aus, als sie nach dem Abitur ihren weiteren Weg suchte. „Ich wollte was Praktisches machen, was mit Leuten, was Anspruchsvolles“, blickt sie zurück. Von 2003 bis 2006 absolvierte sie ihre praktische Ausbildung in Tangerhütte, arbeitete später als Arzthelferin in Tangermünde. Nach der Geburt ihres Sohnes und der Babypause folgte der Wechsel nach Stendal.

2010 legte sie ihre Ausbildereignungsprüfung ab, um den Azubis kompetenter Partner zu sein. Eine Aufgabe, die ihr Freude bereitet. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Azubis entwickeln, und ihnen ein bisschen dabei zu helfen, zur Persönlichkeit zu reifen“, sagt die 34-Jährige, die sich mit Mann, Sohn (9 Jahre) und Tochter (6) ihr Nest in Wust eingerichtet hat.

Dort tanzt sie auf vielen Hochzeiten: Sie gehört dem Gemeinderat an, ist im Feuerwehr-Förderverein aktiv. Und jetzt in der fünften Jahreszeit macht sie mit und für den Wuster Carneval Club Stimmung, reizt in der Formation „Jung, verrückt, ausgeflippt“ die Lachmuskeln.