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Theater der Altmark Mehr als 62.000 Besucher

Mit über 62.000 Zuschauern gehört das Jahr 2016 in der jüngsten Geschichte des Theaters der Altmark in Stendal zu den erfolgreichsten.

Von Donald Lyko 09.05.2017, 03:00

Stendal l Wenn Intendant Alexander Netschajew auf die Besucherzahlen für das vergangene Jahr schaut, dann fällt ihm die Zusammenfassung leicht: „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr.“ Nicht nur, weil mit 62.114 Gästen wie schon im Vorjahren die 60.000er-Marke überschritten worden ist, sondern weil damit die Vorgabe aus dem Theatervertrag ganz deutlich übererfüllt wurde. Im Vertrag, der die finanzielle Beteiligung von Land und Landkreis regelt, werden 55.000 Zuschauer gefordert.

Die Zahl der Besucher schließt die Gäste aller Veranstaltungen ein, die im eigenen Haus und die bei Gastspielen. Im Theater an der Karlstraße und den Spielstätten Gerberhof und Klosterruine Arendsee wurde zusammen 35 312 Zuschauer gezählt.

Ein „ganz exzellenter Schwerpunkt“ waren auch im Jahr 2016 die Angebote für Kinder und Jugendliche. Bei den Klassenzimmerstücken gab es 159 Aufführungen mit zusammen 5000 Besuchern, das Kinder- und Jugendtheater hat mit 190 Aufführungen insgesamt 20 000 Zuschauer erreicht. Hinzu kommen noch 227 Veranstaltungen der Theaterpädagogik. Das sind nicht nur Nachbereitungen nach Aufführungen in Schulen und Kindereinrichtungen, dazu gehören auch Projekte zur Integration von Flüchtlingen, zur Inklusion und mit arbeitslosen Frauen. Im vergangenen Jahr begann zudem das Projekt „Traumfabrik“, das am vergangenen Sonnabend mit einem Aktionstag beendet worden ist.

Mehr als 400 Veranstaltungen – und damit die Hälfte aller – waren für Kinder und Jugendliche. Für den Intendanten und auch für Florian Stiehler, im TdA für das Controlling verantwortlich, sind diese Zahlen bemerkenswert, „weil viele reine Kinder- und Jugendtheater das gar nicht hinbekommen“, sagte Stiehler im Volksstimme-Gespräch.

Direkt im Stendaler Theater und in seinen beiden Sommerspielstätten hat es im vergangenen Jahr 370 Vorstellungen gegeben, 309 weitere an anderen Orten in der Altmark. Hinzu kommen Veranstaltungen außerhalb der Altmark: 51 davon in Sachsen-Anhalt, 84 in anderen Bundesländern. Unter dem Strich stehen für 2016 also 814 Vorstellungen unter Regie des Theaters der Altmark.

Die Gastspiele seien immer „eine große Kraftanstrengung“, räumte Alexander Netschajew ein. Ein Aufwand, den das TdA gern auf sich nimmt, „denn wir sind ja der Außenminister der Hansestadt Stendal“, sagte der Intendant mit Blick auf die Außenwirkung. Denn dass das TdA immer wieder zu Gastspielen nach Cuxhaven, Hameln, Itzehoe und anderen Orten eingeladen wird, sei ein Ausdruck dafür, „dass wir mit unserer Arbeit überzeugen“. Was er sich für Gastspiele innerhalb von Sachsen-Anhalt wünscht, ist ein finanzieller Bonus vom Land für Gastspielhäuser, wenn diese Landestheater zu sich einladen.

In einigen Bundesländern, zum Beispiel Niedersachsen, gibt es dies schon – und Gastspielhäuser sind eher bereit, Landestheater zum Beispiel mit Klassiker-Inszenierungen einzuladen, als nur Musikshows oder Comedy, die den Saal und damit die Kasse füllen. Für die kommenden Jahre würde sich Alexander Netschajew über mehr Abstecher in Sachsen-Anhalt freuen, bei denen Stücke aus dem Abendspielplan gezeigt werden.

Positiv lief das Jahr 2016 auch bei den Einnahmen: knapp 680 000 Euro. An dieser Summe sei in den vergangenen Jahren zwar schon mal „gekratzt worden“, ohne sie zu erreichen, so Netschajew. Für das positive Ergebnis sieht er drei Gründe: 1. „Wir machen gute Arbeit.“ 2. „Es wurde keine Vorstellung abgesagt.“ 3. „Die Erhöhung der Eintrittspreise macht sich bemerkbar.“ Insgesamt sieht er den Erfolg beim Publikum: „Die Leute mögen das, war wir tun.“

Auch wenn unter dem Strich Mehreinnahmen von zirka 100 000 Euro zu verzeichnen sind, lagen die zusätzlichen Ausgaben deutlich darüber. Allein für Personal mussten 200 000 Euro mehr ausgegeben werden – wegen der Tariferhöhung, einer zusätzlichen Halbtagskraft an der Pforte, der Einarbeitung einer Mitarbeiterin im wichtigen Bereich Gastspiel (sie arbeitete parallel mit dem Mitarbeiter, der im März 2017 in Ruhestand gegangen ist) und eines zusätzlichen ADV-Mitarbeiters ab Jahresmitte im Stellenplan.

Eine Kostensteigerung gab es bei der Erneuerung der Brandmeldeanlage. Den Grund hatte Florian Stiehler jüngst im städtischen Kulturausschuss genannt: Weil vieles aus den Plänen nicht ersichtlich war, waren zusätzliche, nicht geplante Arbeiten notwendig.